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ERGO Verbraucherinformation"Stark gegen Drogen"

Leicht erhältliche Alltagsdrogen sind für Teenager ebenso gefährlich wie illegale Rauschgifte
Die Pubertät ist eine harte Zeit: Körperliche Veränderungen, Identitätsfindung, Leistungsdruck in der Schule und Unsicherheit machen vielen Jugendlichen das Leben schwer. Gerade in dieser Phase wirken Drogen und Alkohol besonders verlockend. Sie enthemmen, entspannen, helfen, sich über Verbote wegzusetzen. Hinzu kommt oft der Gruppenzwang in der Clique. Dabei sind Teenager ganz besonders gefährdet, in die Sucht abzurutschen. Wie Eltern Warnsignale erkennen und ihre Kinder schützen können, weiß Dr. Wolfgang Reuter, Experte bei der DKV Deutsche Krankenversicherung.

Alcopops in bunten Flaschen, eine Zigarette hinter der Schulturnhalle, ein Joint, der unter Freunden kreist - es liegt in der Natur von Jugendlichen, Neues ausprobieren zu wollen. Doch Teenager, deren Gehirne noch in der Entwicklung stecken, sind viel anfälliger für eine Abhängigkeit als Erwachsene. Die wenigsten Kids greifen zwar zu harten, illegalen Substanzen wie Heroin, Kokain oder Speed. Doch der Konsum von leicht erhältlichen, legalen oder tolerierten Alltagsdrogen wie Nikotin und Alkohol kann mindestens ebenso gefährlich sein. "Alkohol ist für junge Leute nach wie vor das Suchtmittel Nummer eins", sagt Gesundheitsexperte Dr. Wolfgang Reuter von der DKV. Grund zur Sorge ist vor allem der alarmierend hohe Anstieg des exzessiven Trinkens unter Jugendlichen in den vergangenen Jahren. Untersuchungen zufolge nehmen 16,7 Prozent aller Jungen und Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren in Deutschland einmal im Monat mehr als fünf alkoholische Getränke zu sich.


Kaum eindeutige Symptome, aber viele Warnsignale

Hinzu kommt, dass das Einstiegsalter sinkt. Kinder, die bereits mit sieben oder acht erste Erfahrungen mit Alkohol machen, sind keine Ausnahme mehr. Doch auch härtere Drogen kommen immer früher ins Spiel. Eltern stehen der Problematik häufig hilflos gegenüber. Überhaupt zu erkennen, ob ein Kind Drogen nimmt, ist meist schwierig. "Eindeutige Anzeichen gibt es kaum", sagt Dr. Wolfgang Reuter. "Stimmungsschwankungen und Verschlossenheit gehören zur Pubertät und müssen nicht unbedingt ein Hinweis auf Drogen sein." Dennoch sollten Eltern auf Warnsignale achten: Plötzliche Veränderungen des Freundeskreises, Konzentrationsstörungen, ständige Müdigkeit oder ein deutlicher Anstieg des Geldbedarfs zum Beispiel. Viele Drogen führen zu erweiterten Pupillen und Gewichtsverlust, zudem gibt es Gegenstände, die Anlass zum Nachfragen geben - so wie Pfeifen, Briefchen aus Stanniolpapier oder leere Tablettenröhrchen. Wichtig ist aber, im Kopf zu behalten, dass alle diese Hinweise auch andere Ursachen haben können. "Misstrauen oder Spionieren schaden dem Vertrauensverhältnis", warnt der Experte. "Gehen Eltern zu forsch und offensiv vor, erreichen sie meist nur das Gegenteil von dem, was sie eigentlich wollen."


Selbstbewusste Kids sagen eher nein zu Drogen

Dennoch können Eltern einiges tun, um ihre Kinder zu schützen. "Selbstbewusste Teenager, die mit Konflikten und Rückschlägen umgehen können, sind deutlich weniger gefährdet", betont DKV Experte Dr. Wolfgang Reuter. Deswegen stärken Anerkennung und Wertschätzung die Abwehrmechanismen von Jugendlichen: Eltern sollten sich Zeit nehmen, auf ihr Kind eingehen, ihm zuhören. Ebenso wichtig ist, ein gutes Vorbild zu sein. Denn der Umgang mit Alkohol im Elternhaus prägt das Verhalten des Kindes. "Eltern haben aber auch die Aufgabe, Grenzen zu setzen und klare Regeln aufzustellen", so der Experte. "Wenn ein 15-Jähriger betrunken heimkommt, muss man deutlich machen, dass so etwas nicht akzeptiert wird." Drogen zu tabuisieren hilft dagegen nicht. Am besten, man spricht frühzeitig mit den Kindern über das Thema. Es lohnt sich, selbst gut informiert zu sein, um die Risiken glaubhaft vermitteln zu können. Wenn es tatsächlich Anzeichen für Drogenmissbrauch gibt, sollte man sich schnell Hilfe suchen. Der Kinder- oder Hausarzt oder ein Vertrauenslehrer können erste Ansprechpartner sein. Sucht- und Drogenberatungsstellen gibt es zudem in jeder größeren Stadt.

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