Es war ein historisches Votum, das am vergangenen Mittwoch in Elixhausen, beim Bundestreffen der Privatvermieterorganisationen von statten ging. Die Vertreter der einzelnen Bundesländer-Verbände haben einstimmig beschlossen, künftig unter einem Dachverband als einheitliche Marke aufzutreten. Zudem wurde der Tiroler Landesobmann Thomas Schanzer zum geschäftsführenden Obmann dieses erweiterten Privatvermieter Verbandes Österreich bestätigt. Erstmals ist es gelungen, alle neun Bundesländer zu einem gemeinsamen Auftritt zu gewinnen.
Schanzer gilt als treibende Kraft hinter dem bundesweiten Zusammenschluss der Privatvermieter, hat er dieses Kunststück doch zuvor schon in Tirol höchst erfolgreich zustande gebracht: "In Tirol konnten wir eine Neupositionierung des Landesverbandes bereits erfolgreich umsetzen. Auf diese Erfahrungen können wir nun zurückgreifen und gemeinsam auf den Bundesverband umlegen." Es sei dringend nötig, die Privatvermieter auf die geänderten Rahmenbedingungen im Tourismus einzustellen, so Schanzer. Daher sei ein starker gemeinsamer Auftritt unerlässlich. Konkret wollen die Privatvermieter, die mit mehr als 15 Millionen Nächtigungen pro Jahr einen wichtigen Beitrag zur heimischen Tourismuswirtschaft leisten, gemeinsam folgende Maßnahmen umsetzen:
>> Bundesweit sollen einheitliche Qualitätskriterien für die Klassifizierung der privaten Beherbergungsbetriebe festgeschrieben werden.
>> Bis Frühjahr 2012 wird erstmals ein einheitliches Corporate Design samt Logo sowie ein gemeinsamer Internetauftritt der österreichischen Privatvermieter präsentiert. Zudem wird auch ein gemeinsames österreichweites Privatvermieter-Magazin erscheinen.
>> Im Sinne der Vereinheitlichung sind die Landesverbände dazu angehalten, im Rahmen von Vollversammlungen Namensänderungen zur Anpassung an die Namensgebung des Dachverbandes zu beschließen.
Die einstimmigen Beschlüsse sowie der Enthusiasmus unter den Teilnehmern an der Bundesversammlung zeigen, wie stark der neue Dachverband bereits ist und welchen Rückhalt das Projekt unter den Privatvermietern hat. Als Vorbild nennt Bundesobmann Thomas Schanzer die vermietenden Landwirte: "Die Marke "Urlaub am Bauernhof" hat geschafft, was auch wir schaffen wollen: Ein starker gemeinsamer Auftritt und eine unverwechselbare Marke, die für Qualität steht." Denn die Privatvermieter haben noch lange nicht den Stellenwert innerhalb der Tourismusbranche, der ihnen angesichts der Geschäftszahlen zusteht.
Mit dem neu geschaffenen "Privatvermieter Verband Österreich" sollen die Privaten auch ihre eigene Lobby erhalten, um mit ihren Anliegen und Bedürfnissen künftig mehr Gehör bei den politisch Verantwortlichen zu finden. Dazu ist eine intensive Zusammenarbeit mit der Österreich Werbung, den Landestourismusorganisationen, der Wirtschaftskammer (WKO) und dem Wirtschaftsministerium geplant.
Beim Bundestreffen war bereits der zuständige Sektionschef der WKO, der Bundesspartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft, Kommerzialrat Hans Schenner, anwesend. Schenner zeigte sich von der Aufbruchsstimmung unter den Privatvermietern begeistert und ist überzeugt, dass die Privatvermieter damit einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft gesetzt haben.
Neben den genannten, bis zum Frühjahr 2012 umzusetzenden Maßnahmen, hat sich der neu geschaffene "Privatvermieter Verband Österreich" auch langfristige Ziele gesetzt. So sollen die nunmehr vereinheitlichten Qualitätskriterien stärker an die Gäste kommuniziert werden, um damit die Marktposition zu festigen. Schon jetzt erfüllen österreichweit über 7.000 Privatvermieter diese Kriterien, künftig soll diese Zahl noch deutlich steigen. Zudem wurde die "Bed & Breakfast"-Vereinigung mit ihren klassifizierten Betrieben in den Bundesländern vom neuen Dachverband übernommen und soll künftig bundesweit vereinheitlicht auftreten. Der Internetauftritt ist bereits in Planung.
"Für die rund 70.000 Privatvermieter in Österreich gibt es nun ein einheitliches Sprachrohr, eine Interessensvertretung auf Bundesebene", fasst der neue geschäftsführende Bundesobmann des "Privatvermieter Verbandes Österreich" zusammen und blickt optimistisch in die Zukunft: "Mein Motto lautet "Das Ganze wiegt mehr als die Summe seiner Teile". Genau diese neue Gemeinsamkeit war sichtbar und spürbar bei der Bundesversammlung. Nun gilt es, den eingeschlagenen Erfolgsweg zusammen weiterzugehen."