Potsdam, 09. November 2011. Die GlucoMetrix PVS GmbH, eine Tochtergesellschaft der GlucoMetrix AG, hat die Entwicklung eines neuartigen Produktionsverfahrens für Insulin mit mehreren Patentanmeldungen abgeschlossen. Jetzt widmet sich das Life Science-Unternehmen der Entwicklung eines neuartigen Verfahrens zur verbesserten Diagnose und Therapiekontrolle für Diabetes mellitus. Die Krankheit Diabetes kostet die Krankenkassen in Deutschland rund 30 Milliarden Euro pro Jahr. Weitere Kosten in fast gleicher Höhe entstehen durch die bei Diabetes auftretenden Folgeschäden und etwa durch Heilbehandlungen und Frühverrentung.
Untersuchung der Zuckerveränderungen im Blut
Wird diese Krankheit nicht behandelt, führt sie zu einer deutlichen und lebensgefährdenden Erhöhung des Zuckerspiegels im Blut der Diabetiker. Dabei heften sich vermehrt Zucker-moleküle an Eiweißkörper im Blut an. Die auf diese Weise veränderten Eiweißkörper sind in der Folge mitverantwortlich für die schweren und leidvollen körperlichen Folgeschäden wie Durchblutungsstörungen, Erblinden und Nierenschäden. Um diese Folgekrankheiten zu vermeiden, ist es wichtig, nicht nur Blutglukose sondern auch den Gehalt an den durch Zucker veränderten Eiweißen zu messen.
Mit den herkömmlichen Diagnosemethoden wird der rote Blutfarbstoff Hämoglobin in einem speziellen Labor auf Zuckerveränderungen untersucht. Dabei kann der Arzt feststellen, ob der Blutzuckerspiegel des Patienten in den zurückliegenden drei bis sechs Monaten deutlich erhöht war. Wegen dieses langen Zeitraumes bleibt das Risiko des Patienten für körperliche Schädigung derzeit noch vergleichsweise hoch. Das gilt insbesondere für die Schwangerschaftsdiabetes.
Verbesserte Patienten-Selbstkontrolle
Die Wissenschaftler der GlucoMetrix PVS GmbH suchen jetzt in Zusammenarbeit mit der UP Transfer Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer mbH an der Universität Potsdam und dem Unternehmen HybroTec GmbH nach anderen durch Zucker veränderten Eiweißen im Blut. "Ziel unserer Forschungsanstrengungen ist die Entwicklung eines Messverfahrens, welches alle zwei bis drei Wochen zielgerecht für eine Patientenselbstkontrolle angewandt werden kann", so Peter Paul Schikora, Vorstand der GlucoMetrix AG. Vor allem bei der Therapiestrategie ist eine Messung in kürzeren Zeitintervallen als bisher sinnvoll, da der Arzt auf diese Weise schneller beurteilen kann, ob verschriebene Medikamente wirken oder zum Wohle des Patienten ersetzt werden sollten.
Ein möglicher BioMarker für diesen Messbereich wäre Humanes Serumalbumin. "Unter den gegebenen Voraussetzungen halten wir die Generierung neuer hoch spezifischer monoklonaler Antikörper gegen glykiertes humanes Serumalbumin für machbar", so Jörg Schenk von der UP Transfer GmbH.
Die Kooperation zwischen GlucoMetrix und der UP Transfer GmbH wird durch einen Innovationsgutschein des Landes Brandenburg der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB) und der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) finanziell gefördert.
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der Transport und Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Zellen gestört und dadurch der Blutzucker erhöht ist. Daran erkrankte Menschen müssen ihren Blutzucker-gehalt mit gespritztem Insulin regulieren. Nach aktuellen Schätzungen der "International Diabetes Federation" leiden weltweit mehr als 300 Millionen Menschen an Diabetes. In Deutschland sind rund acht Millionen von der Krankheit betroffen.
Die GlucoMetrix AG konzentriert sich auf die Früherkennung und Bekämpfung von Diabetes Mellitus-Folgen. Im Vordergrund der Forschung und Entwicklung steht dabei die Verbesserung der Lebensqualität von Diabetikern. Dazu entwickelt das LifeScience-Unternehmen für das Krankheitsbild "Diabetes" IT-basierte medizi-nische Geräte sowie hoch wirksame gentechnologische Arzneimittel und Diagnostika.
Die UP TRANSFER GmbH ist ein privates gemeinnütziges Tochterunternehmen der Universität Potsdam für Wissenschaft, Forschung, Bildung und Weiterbildung. Leitgedanke der UP Transfer GmbH ist ein Wissens- und Technologietransfer der "kurzen Wege" ohne unnötige bürokratische Schranken. Dieses Ziel wird realisiert über die Durchführung von Projekten zur Überführung von Forschungsergebnissen der Universität in die Praxis sowie durch die Konzeption und Umsetzung wissenschaftlicher Bildungsangebote.