DIETENHOFEN - "Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten ...": Mehr als 120 unterschiedliche Posten - von der Gaspistole für zehn Euro bis zum Drilling-Jagdgewehr für 4.000 Euro Aufrufpreis - kommen am 24. November 2011 ab 18 Uhr im K-D Handels- und Pfandhaus GmbH im mittelfränkischen Dietenhofen (Lkr. Ansbach) unter den Hammer. Der öffentlich bestellte und vereidigte Auktionator Richard Kaufmann (Schechen) wird die nicht ausgelösten Pfandsachen im bundesweit ersten auf Waffen spezialisierten Pfandleihhaus versteigern. Interessierte Bieter, die eine Erwerbsberechtigung nachweisen müssen, können auch online ein Vorgebot abgeben. Die Pfandsachen sind vor Ort am Versteigerungstag ab 16 Uhr und im Internet unter http://www.waffen-pfandleihhaus.de/html/versteigerung.html zu besichtigen.
Geld gegen Waffe ist ein gefragtes Finanzierungsmodell: Das bundesweit erste auf Waffen spezialisierte Pfandhaus hat 2010 vom Wirtschaftsaufschwung profitiert und die Pfandsumme gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent gesteigert. "Selbstständige und Unternehmer setzen Sport- oder Jagdwaffen als Pfand ein, um unbürokratisch einen kurzfristigen Finanzengpass zu überbrücken", sagt Geschäftsführer Thomas Dachsbacher.
Wenn es der Waffen-Eigentümer nicht schafft, die Auslösesumme nach der vereinbarten Laufzeit von 90 Tagen aufzubringen, sei es möglich, diese Frist zu verlängern. Rund 60 bis 70 Prozent der Kunden nutzen diese Möglichkeit. Für beliehene Bilder und andere Gegenstände werden die Gebühren für den vollen Monat berechnet. Ein angebrochener Monat zählt immer als voller Monat. "Kreditsumme, Zinsen und Gebühren werden erst bei der Abholung der Pfandsache fällig", sagt Dachsbacher. Es fallen 1 Prozent Kreditzinsen pro Monat an. Die Gebührenvergütung ist bis zu einem Kredit von 300 Euro vom Gesetzgeber vorgegeben. Bei einem Kreditbetrag über 300 Euro liegt die Vergütung bei 2,5 Prozent.
Nur zehn Prozent der Pfänder gehen nach der Erfahrung des mittelfränkischen Pfandleihers in die Versteigerung. In 90 Prozent der Fälle werde die Jagdwaffe oder die Sportpistole wieder ausgelöst. "Manch ein Pfand wurde noch am Pult des Auktionators ausgelöst", weiß Thomas Dachsbacher. Der Pfandkreditkunde habe bis zur letzten Minute Zeit, seinen verpfändeten Gegenstand auszulösen.
Mehrmals im Jahr werden die nicht ausgelösten Gegenstände versteigert und damit zu einer interessanten Einkaufsquelle für Waffensammler. Ein öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator versteigert die nicht eingelösten Pfänder. Wenn die Pfandgegenstände mehr Geld einbringen als der Kredit dafür betrug, bekommen das überschüssige Geld, abzüglich der Gebühren, die Kunden. "Manchmal verdienen sich die Kreditnehmer noch ein paar zusätzliche Euro", weiß Dachsbacher.
Sinnvolles Werkzeug der Zwischenfinanzierung
Der Pfandkredit ist eine schnelle Kredit-Alternative ohne bürokratische Hürden und Nachfragen wie die Schufa-Auskunft oder ein Einkommensnachweis. "Wir sind der Finanzpartner von Kleinunternehmern, Selbstständigen und Handwerkern", sagt Thomas Dachsbacher. Der Pfandkredit werde von Mittelständlern und Handwerkern als Werkzeug der Zwischenfinanzierung genutzt. "Unternehmer brauchen heute schnell und sehr kurzzeitig Geld." Die Kreditbearbeitungszeit sei bei den Banken in solchen Fällen oft sehr lang. Beim Pfandkredit gilt seit vorchristlicher Zeit das Prinzip "Geld gegen Pfand" - innerhalb von Minuten. Für viele Selbstständige, Existenzgründer oder Kleingewerbetreibende sei es mittlerweile sehr schwierig oder gar unmöglich geworden, bei finanziellen Engpässen kurzfristig von ihrer Bank ein Überbrückungsdarlehen zu erhalten.