Düsseldorf im November 2011. Im menschlichen Gebiss befinden sich insgesamt 32 Zähne, verteilt auf Ober- und Unterkiefer. Doch mit dieser Tatsache enden auch schon die Gemeinsamkeiten: Im Hinblick auf Größe, Farbe, Form sowie Lage von Nerven und Kieferknochen besitzt jeder Mensch unterschiedliche Anlagen. „Kein Wunder, dass wir jede Art von Zahnersatz genau an die individuellen Voraussetzungen anpassen müssen“, betont Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf am St. Vinzenz-Krankenhaus. „Selbst bei Implantaten, die als künstliche Zahnwurzel dienen, existieren verschiedene Typen.“ Dabei hängt diese Wahl auch vom späteren Zahnersatz ab. So hat Dr. Sliwowski für seine SOS-Methode, die bei komplett zahnlosen Unterkiefern zum Einsatz kommt, sogar ein spezielles Implantat entwickeln lassen, das er nun als erster Implantologe weltweit anwendet.
Spezielle Voraussetzungen für jedes Implantat
Entgegen verbreiteter Meinung bekommt nicht jedes Implantat eine Krone aufgesetzt. Bestehen beispielsweise größere Lücken, bilden meist zwei Implantate an den Außenseiten die Stützpfeiler für eine Brücke. Selbst wenn die gesamte Zahnreihe fehlt, setzen Experten nur selten für jeden Zahn eine künstliche Wurzel. Stattdessen verankern sie einige wenige Implantate, auf denen sie komplette Prothesen befestigen. Auch die SOS-Methode von Dr. Sliwowski basiert auf diesem Prinzip: Zwei Implantate tragen einen Steg im vorderen Bereich des Unterkiefers. Auf diesem sitzt die Prothese fest im Kiefer und lässt sich zum Reinigen dennoch einfach herausnehmen. Um allen gewünschten Anforderungen zu entsprechen, nutzt der Spezialist seit Kurzem ein neues Implantat für sein System. „Da Kiefer und Zahnfleisch selten ein breites Plateau bilden, sondern vielmehr steil zulaufen, gibt es fast immer Unebenheiten an den Durchtrittsstellen der beiden Implantate. Oft befinden sich die Oberseiten auf der rechten und linken Seite unter dem Zahnfleischniveau und liegen gleichzeitig zur Zungen- und Mundvorhofseite frei“, erklärt Dr. Sliwowski. „Für einen langfristigen Erfolg der Behandlung ist es jedoch wichtig, dass die für den Knochen günstige poröse Implantatoberfläche nicht von Zahnstein und Bakterien besiedelt wird, und auf einer Ebene mit dem Zahnfleisch abschließt. Dafür sorgt eine spezielle hochpolierte Sicherheitszone von drei Millimetern am oberen Ende.“ Eine Titannitritschicht sorgt zudem dafür, dass sich auf der Oberfläche keine bakterielle Plaque anlagert. So verringert sich die Gefahr einer Periimplantitis – einer Entzündung am Implantat. Zusätzlich wirkt die nach innen gewölbte Zone wie eine Bremse für die Zahnfleischmanschette und hält diese in der richtigen Position.
Präzise Planung für perfekten Sitz
Generell unterscheiden sich Implantate vor allem im Durchmesser und in der Länge. Ebenso zeigen die Varianten unterschiedliche Gewindeformen. „Um den Zahnersatz sicher und fest einzubringen, planen wir jede Implantation ausführlich“, erläutert Dr. Sliwowski. „Mit der Digitalen Volumentomografie erhalten wir beispielsweise ein dreidimensionales Bild, das exakt die Kiefersituation abbildet. Anhand dessen legen wir bereits im Vorfeld Position, Größe und Form der künstlichen Zahnwurzel fest.“