Verzicht auf Fleisch ist Trend
(aid) - Sich vegetarisch zu ernähren bedeutet - einfach gesagt - neben pflanzlichen Produkten nur die tierischen Lebensmittel zu essen, die vom "lebenden Tier" stammen. Fleisch und Fisch werden also nicht gegessen, wohl aber Milch, Eier und Honig. Wenn auch letztere nicht mehr auf dem Speiseplan auftauchen, spricht man von einer veganen Ernährung. Neuerdings verbreiten sich auch die Bezeichnungen Flexitarier oder Halbzeitvegetarier. Damit sind Personen gemeint, die ihren Fleisch- und Fischkonsum bewusst stark eingeschränkt haben, ohne ganz darauf zu verzichten.
Der Vegetarierbund Deutschland e. V. (VEBU) geht von etwa 6 Millionen Vegetariern (8 Prozent der Bevölkerung) und etwa 600.000 Veganern im Jahr 2010 in Deutschland aus. Angesichts der Aufmerksamkeit, die das Thema seit einiger Zeit in den Medien erlebt, kann man damit rechnen, dass die Anzahl der sich vegetarisch bzw. vegan lebenden Menschen weiter steigt. Als Indikator kann der Mitgliederzuwachs des VEBU in den vergangenen zwei Jahren gesehen werden. Für Ende des Jahres 2011 rechnet der Verein mit einem Zuwachs von über 40 Prozent. Aber auch die Produktpalette an vegetarischen Gerichten nimmt stetig zu, weil Supermärkte und Discounter immer mehr Fleisch- und Milchalternativen anbieten.
Die persönlichen Gründe für eine vegetarische Ernährung sind vielfältig und können sich im Laufe der Zeit ändern. Neben den ethischen Aspekten werden die moralischen und ökologischen zunehmend bedeutender. Der Einfluss der Tierhaltung auf Umwelt, Klima und Welthunger ist deutlich zu erkennen. Viele kritische Verbraucher werden sich dadurch der Verantwortung ihrer Kaufentscheidungen bewusst. Auch gesundheitliche Aspekte können die Entscheidung für den Vegetarismus begründen. Eine vollwertige vegetarische Ernährung verringert im Gegensatz zur deutschen Durchschnittskost das Risiko von Stoffwechsel- und Herzkreislauferkrankungen sowie Übergewicht.
Der Fleischkonsum beträgt in Deutschland rund 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Das sind rund 1,2 Kilogramm pro Woche. Und damit ist der Wert deutlich höher als ihn die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, nämlich maximal 300 bis 600 g Fleisch pro Woche.
Zunehmend wird klar, dass Fleisch und Fisch nicht unbedingt zu einer vollwertigen Ernährung notwendig sind und der Vegetarismus eine sehr nachhaltige Form der Ernährung darstellt. Pflanzliche Lebensmittel sowie Milch und Eier reichen aus, um den täglichen Bedarf an Nährstoffen aufzunehmen, wie sie in internationalen Referenzwerten empfohlen werden.
Nora Moltrecht, www.aid.de
Weitere Informationen: Das ist der Auftakt für eine Serie zur vegetarischen Ernährung mit insgesamt sieben Teilaspekten.
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