"Die Zusammenhänge zwischen Mundgesundheit und Diabetes stehen im Fokus der wissenschaftlichen Forschungen," erklärt Dr. Jung von der Zahnklinik Jung in Pfungstadt. Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung mit vielfältigen Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen. Augen-, Nieren- und Nervenschäden aber auch Zahnfleischerkrankungen sind einige der Folgeerkrankungen des Diabetes melitus. Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Diabetologen und Zahnärzten wird immer weiter intensiviert, um die Zusammenhänge zu erforschen.
Bei Diabetikern ist zum Beispiel das Risiko an einer Parodontitis zu erkranken drei mal höher. Umgekehrt begünstigt eine Parodontitis den Diabetes. Bei unbehandelter Parodontitis verstärken die Entzündungsherde im Mund die Insulinresistenz der Zellen und führen zu einer Verschlechterung der Blutwerte.
Um die Zusammenhänge zwischen Mundgesundheit und systemischen Erkrankungen wissenschaftlich zu erforschen, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein mehrjähriges Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das im Jahr 2014 abgeschlossen sein wird.
Eine Blutzuckererkrankung kann in der Zahnarztpraxis früh erkannt werden. Parodontitis, die entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, kann auf einen möglichen Diabetes hinweisen. Die zahnmedizinischen Zusammenhänge zeigen, dass die Behandlung von Erkrankungen im Mundraum viel Potenzial für die allgemeine Gesundheit besitzt.