fit und munter - Krankenhausmanagement enttäuscht vom Strukturgesetz

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Krankenhausmanagement enttäuscht vom Strukturgesetz

Mitgliederversammlung wählte neues Präsidium / Ehrenmitglieder ernannt
(NL/1394386427) Düsseldorf, d. 16. 11. 2011. Die Mitgliederversammlung des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands fand auch in diesem Jahr wieder am ersten Tag der Medica und des 34. Deutschen Krankenhaustages statt. VKD-Präsident Heinz Kölking zog vor den Teilnehmern im CongressCentrum Ost der Messe Düsseldorf eine Bilanz des vergangenen Verbandsjahres und bewertete die aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen, vor allem das zur Entscheidung anstehende GKV-Versorgungsstrukturgesetz.

Trotz aller Mängel und der generell den Krankenhausbereich ungenügend berücksichtigten Ausrichtung sei das Vorhaben der Regierungskoalition anzuerkennen, die Gesundheitsversorgung vor allem in ländlichen, bereits jetzt unterversorgten Regionen zukunftsfest zu machen.

"Dennoch ist das Gesetz in seiner jetzigen Form nicht geeignet, die notwendigen strukturellen Veränderungen einzuleiten. Eine Chance ist vertan", bedauerte Heinz Kölking. Es sei überdies eine ganze Reihe von Regelungen geplant, die vom Krankenhausmanagement überaus kritisch gesehen werden müssten. Der VKD-Chef verwies u.a. auf die Neuregelungen zu den Medizinischen Versorgungszentren, die aus Sicht der Krankenhäuser nicht nur völlig überflüssig, sondern angesichts der Versorgungsrealität auch kontraproduktiv sind.
Der zwar grundsätzlich positiv zu wertende neue Bereich der ambulanten spezialärztlichen Versorgung berge für Kliniken und auch für Patienten eine ganze Reihe von Unwägbarkeiten und Gefahren. Das begrüßenswerte Prinzip, dass jeder, der die Qualitätskriterien erfülle, hier tätig werden dürfe, werde konterkariert durch die vorgesehenen Restriktionen, denen die Krankenhäuser unterworfen werden sollen.
Zu Kooperationen mit den Kassenärzten zur Absicherung der Notdienstversorgung seien die Krankenhäuser bereit - sie müssten aber, anders als bisher, auch fair bezahlt werden. Dazu fehle die notwendige Regelung.
Die geforderte Verbesserung des Entlassmanagements fordere zunächst einmal den Gesetzgeber selbst, der hohe gesetzliche Hürden zwischen den Leistungssektoren aufgestellt habe. Hier müsse der Blick u.a. auch auf die Rehabilitationskliniken gerichtet werden, die - ebenso wie die Patienten - bisher auf die Entscheidungen der Kranken- und Rentenversicherung angewiesen sind, denen es nicht immer und ausschließlich um eine lückenlose Behandlungskette für die Patienten gehe.

Heinz Kölking, der auch Präsident der Europäischen Vereinigung der Krankenhausdirektoren (EVKD) ist, ergänzte dann die deutsche Perspektive um die europäische. Immer stärker wirkten Entscheidungen der Europäischen Union auch auf den Krankenhausbereich ein. Daher müssten die Kliniken in den einzelnen Mitgliedsländern darauf reagieren, sich abstimmen und untereinander austauschen. Dazu gehöre u.a. die europäische Patientenrichtline - eines der Themen der First Joint European Hospital Conference im Rahmen des 34. Deutschen Krankenhaustags, an deren Zustandekommen der VKD maßgeblich beteiligt war. Heinz Kölking verwies aber auch auf die Initiative des VKD, innerhalb der Europäischen Vereinigung der Krankenhausdirektoren u.a. einen Erfahrungsaustausch zum Thema IT als Instrument für den Unternehmenserfolg zu starten, sowie an die vom VKD mit getragene Entscheiderfabrik zum Thema IT.

Dr. Josef Düllings ist neuer Präsident des VKD
In diesem Jahr wählten die Mitglieder des VKD auch ein neues Präsidium. Heinz Kölking, im beruflichen Leben Geschäftsführer des Sozial- und Gesundheitsunternehmens proDiako, und Schatzmeister Bernhard Unkel, Kaufmännischer Direktor des St. Elisabeth-Krankenhauses Lahnstein, traten nach 12jähriger Amtszeit nicht mehr zur Wahl an.
Zum neuen Präsidenten wählten die Mitglieder einstimmig Dr. Josef Düllings. Der Hauptgeschäftsführer der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH Paderborn und der St.-Josefs-Krankenhaus GmbH Salzkotten ist bereits seit drei Jahren Mitglied des Präsidiums. Er dankte für das Vertrauen der Mitglieder.
Dr. Düllings kündigte an, auch künftig die Sicht der Praktiker im Krankenhausmanagement in die politischen Entscheidungsprozesse einzubringen. "Das Krankenhausmanagement nimmt den Praxistest vor. Es muss rechtzeitig einbezogen werden."
Der Dreiklang von Qualitätssicherung, Patientensicherheit und Risikomanagement sei eine weitere wichtige Aufgabe für die Führungskräfte in den Krankenhäusern und damit auch für den VKD. "Das werden wir verstärkt thematisieren", kündigte Dr. Düllings an.
Intensiv werde er sich dafür einsetzen, den VKD noch attraktiver für junge Kolleginnen und Kollegen zu gestalten. "Neue Formen der Verbandsarbeit, moderne Instrumente der Beteiligung und Weiterbildung sind dabei Ziele, die wir in Angriff nehmen müssen", betonte der neue VKD-Präsident.

Heinz Kölking will sein Hauptaugenmerk nun vor allem seiner beruflichen Arbeit widmen und sich daneben auf die Aufgaben konzentrieren, die das Amt des EVKD-Präsidenten erfordert. Er sieht den VKD unter seinem neuen Präsidenten gut gerüstet für die kommenden Jahre.

Im Rückblick seien die 12 Jahre seiner Amtszeit gleichzeitig Jahre eines deutlichen Wandels der deutschen Krankenhauslandschaft gewesen, erklärte er. Das habe Auswirkungen auf jedes einzelne Haus und damit auf die vielfältigen Anforderungen an das Management gehabt. Auch die Führungsstrukturen hätten sich damit verändert. Dieser Wandel spiegle sich in der Verbandsarbeit wider. "Die Herausforderung, den Rahmen einer künftigen Gesundheitsversorgung mitzugestalten, wird bleiben. Dafür benötigt der Verband auch weiterhin die Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen im Management", so Kölking. "Wir müssen zudem - und dies ist eine zentrale Aufgabe für den VKD - entsprechende Voraussetzungen dafür schaffen, dass auch in Zukunft die richtigen Menschen für die anspruchsvollen Führungsaufgaben im Krankenhaus gewonnen werden und deren Qualifizierung unterstützen."

Er blicke aber auch mit großer Dankbarkeit auf die vergangenen 12 Jahre zurück, betonte Heinz Kölking. Er dankte für das ihm entgegen gebrachte Vertrauen, für die vielfältige und große Unterstützung und nicht zuletzt - dies vor allem in Richtung Geschäftsstelle - für Geduld. Ganz besonders danke er den Mitarbeiterinnen der Berliner Geschäftsstelle des VKD mit Gabriele Kirchner als Geschäftsführerin an der Spitze, sowie den Mitgliedern des Präsidiums. Gemeinsam hätten sich alle - Geschäftsstelle, Präsidium, Vorstand, sämtliche Gremien und Mitglieder auf Bundes- und Länderebene als engagiert zusammenarbeitendes Team gezeigt. Der Dank für eine gute Zusammenarbeit gelte aber auch allen befreundeten und kooperierenden Kolleginnen und Kollegen sowie den Partnern in Politik, Presse, Verbänden und Institutionen.

Neu in das Präsidium gewählt wurden Angela Krug, Vorsitzende der VKD-Landesgruppe Berlin/Brandenburg und Geschäftsführerin des Krankenhauses Märkisch-Oderland, sowie Bernd Decker, Stellvertretender Geschäftsführer der DRK Krankenhaus GmbH Rheinland-Pfalz in Mainz.
Er tritt die Nachfolge des bisherige Schatzmeisters Bernhard Unkel, Kaufmännischer Direktor des St. Elisabeth-Krankenhauses Lahnstein, an.

Ehrenmitglieder ernannt

Die Mitgliederversammlung des VKD ernannte Edwin Beckert aus Ludwigsburg, Rudolf Furtner aus Dingolfing, Dr. Rudolf Hartwig aus Ratingen und Maria Mensen aus Bremen zu Ehrenmitgliedern. Der scheidende Präsident, Heinz Kölking, ließ es sich nicht nehmen, die Ehrung noch einmal selbst vorzunehmen. Alle vier Geehrten, so betonte er, hätten sich über viele Jahre ganz besonders für die Verbandsarbeit und die Krankenhäuser eingesetzt.

So habe sich Edwin Beckert, ehemals Geschäftsführer der Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim gGmbH lang als Stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg engagiert. Seine Art, mit Menschen umzugehen, sei nicht nur von Führungskräften und Mitarbeitern seines Krankenhausunternehmens geschätzt worden, sondern habe ihn auch zu einem gefragten Gesprächspartner unter Kollegen gemacht.

Rudolf Furtner, bis Mitte 2006 Verwaltungsleiter des Kreisklinikums Dingolfing-Landau und seit mehr als 30 Jahren Mitglied des VKD, bekannt für sein großes Engagement für den Verband, seine Kollegialität und seinen Sportsgeist, sei die Hälfte dieser Zeit Mitglied des Vorstands der Landesgruppe Bayern gewesen und habe sich hier besonders um die Fortbildungsveranstaltungen gekümmert.

Dr. Rudolf Hartwig, zuletzt Geschäftsführer Finanzen und Sprecher der Geschäftsführung proDiako, wurde von Heinz Kölking für sein Engagement in einer Vielzahl von Gremien gewürdigt. Dr. Hartwig, der acht Jahre Mitglied des Präsidiums war, bringe bis heute seine analytischen und konzeptionellen Fähigkeiten u.a. in den Fachausschuss für Betriebswirtschaft ein, dessen Vorsitzender er seit drei Jahren ist.

Maria Mensen, in ihren letzten Berufsjahren Vorstandsmitglied der Ameos AG, habe sich viele Jahre als Vorsitzende für den kleinsten Landesverband des VKD, Bremen, engagiert.





Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (VKD) vertritt 2.800 Manager in Gesundheitseinrichtungen in Deutschland.
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