Schnupfensprays mit gefäßzusammenziehenden
Wirkstoffen sollten ohne ärztliche Anweisung nicht länger als fünf
bis sieben Tage angewendet werden. Darüber informiert der
aktualisierte Leitfaden der Bundesapothekerkammer 'Medikamente:
Abhängigkeit und Missbrauch'. Das betrifft Nasensprays, -tropfen und
-gele mit den Wirkstoffen Xylometazolin, Oxymetazolin, Tramazolin und
Naphazolin. Kurzfristig angewendet führen diese zu einem Abschwellen
der Nasenschleimhaut und zu verminderter Schleimbildung. Bei längerem
Einsatz kann die Schleimhaut in der Nase aber anschwellen, dadurch
wird subjektiv eine wiederholte Anwendung nötig. Bei Langzeitgebrauch
dieser Schnupfensprays kann sich eine medikamentös bedingte
Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis medicamentosa) entwickeln.
Die Folge: In immer kürzeren Abständen sind immer höhere Dosierungen
des Schnupfenspraya nötig. Der Dauergebrauch kann auch die
physiologischen Funktionen der Nasenschleimhaut einschränken.
"Rezeptfrei heißt nicht harmlos. Auch Medikamente der
Selbstmedikation können missbräuchlich angewendet werden," sagt Prof.
Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der
Deutschen Apotheker (AMK). Missbrauch geht nicht zwangsläufig mit
einer psychischen Abhängigkeit einher. Bei Schnupfensprays zeigt sich
der Missbrauch in zu häufiger Anwendung oder zu hohen Dosierungen.
Schulz: "Patienten, die auf ein abschwellendes Nasenspray nicht mehr
verzichten können, sollten mit ihrem Arzt oder Apotheker über
mögliche Alternativen oder eine Entwöhnung sprechen."
Um auf das Problem des Medikamentenmissbrauchs hinzuweisen, haben
die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, der
Allgemeine Deutsche Automobil-Club e.V. (ADAC) und der Deutsche
Olympische Sportbund (DOSB) am 3. November 2011 ein gemeinsames
Symposium veranstaltet.
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen unter www.abda.de
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Dr. Ursula Sellerberg, MSc
Stellv. Pressesprecherin
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