sup.- Jugendliche, die früh zu Bett gehen und früh wieder aufstehen, haben seltener Übergewicht als gleichaltrige Nachteulen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von Prof. Carol Maher von der Universität South Australia in Adelaide. Sie hat 2.200 Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 16 Jahren nach ihrem Tagesrhythmus befragt und diesen in Verbindung mit ihrem Gewicht gesetzt. Das Ergebnis: Jugendliche, die spät aufstehen und den Abend bis in die Nacht ausdehnen, sind mit eineinhalbfach größerer Wahrscheinlichkeit zu dick als die Frühaufsteher.
Der Grund hierfür ist nicht weniger Schlaf: Beide Gruppen bekommen praktisch die gleiche Menge an Schlaf mit. Ursache ist vielmehr die "unsportlich" verbrachte Abendzeit vor dem Bildschirm. Grob gesehen hatten die Jugendlichen der späteren Gruppe im Schnitt eine halbe Stunde körperliche Aktivität pro Tag eingetauscht durch Sitzen vor dem Fernseher oder Computer. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Eltern Einfluss auf den Medienkonsum ihres Nachwuchses nehmen. Wenn der nächste Tag schulfrei ist, hocken viele Kinder und Jugendliche bis spät in die Nacht vor dem Bildschirm, um z. B. zu chatten oder online zu spielen. Als Ausgleich wird dann bis zum nächsten Mittag geschlafen. Auf diese Weise addieren sich etliche Stunden der körperlichen Passivität. In den Schulferien ist solch ein ungesunder Rhythmus oft tägliche Realität. "Jugendliche bewegen sich heute in vielen Fällen entschieden zu wenig. Das Resultat ist eine unausgeglichene Energiebilanz", weiß der Düsseldorfer Diabetologe Prof. Stephan Martin aus seinem Praxisalltag. Als Herausgeber des Ratgeber-Portals komm-in-schwung.de engagiert er sich dafür, Eltern und Erziehern Anregungen zu geben, wie Jugendliche aus der Trägheitsfalle befreit werden können.