(aid) - Die Idee hinter der Produktion von Biokohle war, die Umwelt von Kohlendioxid (CO2) zu entlasten, indem man es in Kohleform im Boden deponiert. Biokohle entsteht, wenn Biomasse bei niedriger Temperatur und unter Sauerstoffabschluss verschwelt wird. Als Ausgangsstoff kann praktisch jede Art von Biomasse dienen, egal ob Holz, Gras oder organische Abfälle. Forscher des US-amerikanischen Agricultural Research Services (ARS) haben nun in einer Studie belegt, dass Biokohle auch eine bodenverbessernde Wirkung hat.
Die vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium unterstützte Forschungsarbeit ergab, dass sandige und lehmige Böden von verschiedenen Arten Biokohle profitieren könnten. Dazu wurden lokal verfügbare Ausgangsstoffe wie Erdnussschalen, Geflügelabfälle, Chinaschilf und Holzabfälle zu verschiedenen Biokohle-Sorten verarbeitet. Etwa acht Tonnen der verschiedenen Materialien wurden pro Hektar ausgebracht. Nach vier Monaten zeigten die Untersuchungsergebnisse, dass Chinaschilf- und Holz-Biokohle die Speicherfähigkeit des Bodens für Feuchtigkeit verbessern konnte, sowohl auf sandigen als auch lehmigen Standorten.
Insbesondere die unter sehr hohen Temperaturen pyrolysierte Chinaschilf-Biokohle steigerte die Feuchtigkeitsspeicherleistung des Bodens um drei bis sechs Prozent. Diese Hochtemperatur-Biokohle hob außerdem den pH-Wert der Böden an, Biokohle aus Geflügelabfällen erhöhte zudem die Verfügbarkeit an Phosphor und Natrium. Aufgrund der verbesserten Wasserspeicherfähigkeit ergab sich eine um einige Tage verlängerte Wasserverfügbarkeit - insbesondere auf trockenen Standorten ein wichtiger Ertragsfaktor.
Angesichts der vorliegenden Ergebnisse sind die Forscher zuversichtlich, eines Tages sogenannte "Designer-Biokohlen" herstellen zu können, die je nach Ausgangsmaterial und Verarbeitungstemperatur die genau passenden Eigenschaften für den jeweiligen Standort besitzen.
Friederike Heidenhof, www.aid.de
Weitere Informationen: www.ars.usda.gov/News/docs.htm?docid=1261
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