Ungesicherte Absturzstellen, gefährliche
Streckenführung, Gegenstände auf oder am Rand der Bahn, schlecht
präparierte Piste - das sind die häufigsten Mängel von
Schlittenabfahrten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in
Italien. Der ADAC hat erstmals 30 gewerblich betriebene Rodelbahnen
in Wintersportgebieten getestet - mit besorgniserregenden
Ergebnissen.
Gleich elf Rodelbahnen fielen, wie die ADAC Motorwelt in ihrer
aktuellen Ausgabe berichtet, im Test durch. Achtmal mussten die
Experten "mangelhaft" vergeben, dreimal sogar "sehr mangelhaft".
Testverlierer ist der Eiger Run im schweizerischen Grindelwald. Im
Test kreuzte die Piste Straßen und Bahngleise, Prallflächen und
Absturzstellen waren nicht gesichert. Zudem gab es keine Hinweise auf
Gefahrenstellen. Schlechteste deutsche Bahn mit einem "mangelhaft"
ist der Maria-Trost-Weg in Nesselwang. Die Bahn war kaum abgesichert,
schlecht präpariert und um sie zu erreichen, musste man die Skipiste
an einer gefährlichen Stelle überqueren.
Dreimal konnte der ADAC die Note "sehr gut" und viermal "gut"
vergeben. Testsieger ist die Bahn am Rosskopf im italienischen
Sterzing, gefolgt von zwei deutschen Rodelbahnen: der Hornbahn in Bad
Hindelang und der Touristenrodelstrecke in Oberwiesenthal. Sie
überzeugten unter anderem durch vorbildliche Sicherheitsmaßnahmen an
allen Gefahrenstellen, einwandfreien Service und komfortable
Beförderung.
"Jedes Jahr verunglücken hunderte Schlittenfahrer, einige sogar
tödlich. Um sie besser zu schützen, muss dringend in die Sicherheit
der Rodelbahnen investiert werden", so ADAC Vizepräsident für
Tourismus Max Stich. Der Club regt zudem eine Kategorisierung der
Rodelbahnen an. Ähnlich wie eine Skipiste nach Schwierigkeitsgrad in
Blau, Rot und Schwarz eingeteilt ist, sollten auch Schlittenabfahrten
farblich gekennzeichnet werden. Nur so kann der Nutzer schon vor
Antritt der Abfahrt einschätzen, wie anspruchsvoll die Bahn ist.
"Schlittenfahren darf nicht zum Lotteriespiel werden, bei dem ich
erst unten weiß, ob diese Abfahrt für mich und meine Kinder geeignet
war", so Stich. Der ADAC fordert die Betreiber auf, die Pisten besser
zu präparieren. Gefahrenstellen müssen durch bauliche Maßnahmen wie
Polster und Zäune entschärft werden. Vor Steilstücken, Kurven oder
Kreuzungen sollten Warntafeln angebracht werden.
Den Rodelbahntest 2011 hat der ADAC im vergangenen Winter
durchgeführt. Bewertet wurden die Sicherheit und der Service rund um
die Bahnen.
Zu diesem Text bietet der ADAC auf seiner Internetseite für
Journalisten unter www.presse.adac.de Bilder, ein Infogramm und einen
Hörfunkbeitrag sowie unter www.adac.de/tv einen Film an.
Pressekontakt:
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Redaktion Reise & Touristik
Andrea Piechotta
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