Frauen ab 65 bekommen deutlich häufiger als
gleichaltrige Männer Tabletten oder Tropfen verordnet, die
gefährliche Neben- oder Wechselwirkungen hervorrufen können. Das
zeigt eine aktuelle Auswertung von Versichertendaten der Techniker
Krankenkasse (TK), die den Zeitraum Januar bis August 2011 umfasst.
So erhielten im Schnitt vier von zehn Seniorinnen ein für ihre
Altersgruppe potenziell gefährliches Arzneimittel. Bei Männern sind
es etwa drei von zehn Senioren. Der Anteil kritischer Medikamente
beträgt bei Frauen ab 65 Jahren 4,9 Prozent - und ist damit rund ein
Drittel höher als bei Männern (3,7 Prozent). Bei den potenziell
gefährlichen Medikamenten handelt es sich um insgesamt 83
Arzneimittelwirkstoffe, die in der so genannten "Priscus-Liste"
verzeichnet sind und für ältere Menschen nur eingeschränkt zu
empfehlen sind.
Für ihre Analyse hat die TK aktuelle Daten ihres
Arzneimittelkontoauszug-Service TK-ViA (Versicherteninformation
Arzneimittel) ausgewertet, der seit Januar 2011 auch auf
"Priscus-Medikamente" hinweist. Ähnlich einem Bankkontoauszug listet
TK-ViA alle Arzneimittel auf, die in den vorangegangenen 24 Monaten
in der Apotheke auf Kassenrezept bezogen wurden. Bestellt ein über 65
Jahre alter Versicherter TK-ViA und enthält seine Übersicht ein
"Priscus-Präparat", wird die entsprechende Verordnungszeile fett
hervorgehoben. In einem Begleitbrief informiert die TK zum Thema.
"Mit dem Hinweis auf Medikamente der so genannten Priscus-Liste
wollen wir die Therapiesicherheit erhöhen. Patienten, die ein
entsprechendes Medikament erhalten, sollten es jedoch auf keinen Fall
eigenmächtig absetzen, sondern stattdessen die weitere Therapie mit
ihrem behandelnden Arzt besprechen", rät Thomas Widmann,
Arzneimittelexperte und Fachreferatsleiter Arzneimittel bei der TK.
Bei Fragen können sich die Versicherten zudem von Medizinern des
TK-Ärztezentrums beraten lassen.
Die "Priscus-Liste" haben Wissenschaftler im Auftrag des
Bundesforschungsministeriums erstmalig für Deutschland erstellt, um
die Arzneimitteltherapie von älteren Patienten sicherer zu machen.
Sie enthält unter anderem Medikamente gegen Bluthochdruck,
Depressionen und Schmerzmittel. Neben der Übersicht über die
Wirkstoffe erläutert die "Priscus-Liste" die Risiken dieser
Medikamente sowie mögliche Therapiealternativen. Die aktuelle
Priscus-Liste ist online abrufbar unter www.priscus.net.
TK-Versicherte, die einen persönlichen Arzneimittelkontoauszug
erhalten möchten, können den Auszug telefonisch oder im Internet
unter www.tk.de bestellen.
Hinweis für die Redaktionen
Weitere Presseinformationen zum Thema enthält der TK-Medienservice
"Frauengesundheit: vom großen 'kleinen Unterschied'", der unter
www.presse.tk.de zur Verfügung steht. Honorarfreie Pressefotos sowie
Infografiken zum Thema stehen dort ebenfalls zum Download bereit.
Für Rückfragen:
Gabriele Baron
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