Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Zu den Ergebnissen des heute in Berlin vorgestellten Barmer-GEK-Pflegereports erklärt die nordrhein-westfälische Pflegeministerin Barbara Steffens: "Pflegebedürftigkeit im Alter wird für viele der künftigen Generationen eine Realität sein, die wir nicht länger verdrängen können und sollten. Wenn 50 Prozent der heute 30-jährigen Männer und sogar 72 Prozent der gleichaltrigen Frauen später einmal auf pflegerische Unterstützung angewiesen sind, muss das Politik und Gesellschaft endlich wachrütteln. Es muss gelingen, allen Generationen die heute verbreitete Angst vor einer späteren Pflegebedürftigkeit zu nehmen. Denn auch wer später auf Pflege und Unterstützung angewiesen ist, sollte ein selbstbestimmtes Leben mit vielen schönen Momenten und Erfahrungen führen können. Es ist beschämend, dass es uns in unserer wohlhabenden Gesellschaft mit einer leistungsstarken Volkswirtschaft bisher nicht gelingt, den Menschen die Sicherheit zu geben, dass genau dies möglich sein wird."
Zu Recht wiesen die Expertinnen und Experten auf die erheblichen Defizite der aktuellen bundespolitischen Vorhaben der Pflegepolitik hin. "Ich teile die Ansicht, dass wir uns dieses ;Stückwerk im Schneckentempo' nicht weiter leisten können", so Steffens weiter. Was notwendig ist, werde im Report der Barmer GEK richtig benannt: Die schnelle Umsetzung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und eine Verteilung der Zukunftslasten auf alle Schultern durch eine gerechte Bürgerversicherung für die Pflege.
Nur mit einer wirklich umfassenden Pflegreform könne es gelingen, gerade die Menschen mit Demenz gleichberechtigt einzubeziehen und eine Pflegestruktur zu schaffen, die da ansetzt, wo die Menschen alt werden wollen: Im Quartier und ihrem direkten und vertrauten Lebensumfeld.
"Der Bericht zeigt einmal mehr: Wir haben kein Erkenntnisproblem, Wir haben ein Umsetzungsproblem. Ich hoffe, dass die klaren Botschaften von immer mehr Expertinnen und Experten endlich auch in Berlin gehört werden", erklärte Ministerin Steffens.
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