Hamburg, 07.07.2008. Etwa jede zehnte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Für die Betroffenen und deren Familien ändert sich damit von heute auf morgen das ganze Leben. Hilfe in der emotional schwierigen Situation suchen Betroffene unter anderem in Selbsthilfegruppen und Patienteninitiativen. Die Anforderungen an die in diesen Gruppen ehrenamtlich arbeitenden Frauen werden immer höher. Gleichzeitig wächst auch die Anforderung an die Kommunikation und Zusammenarbeit der Selbsthilfe mit den über 50 Berufsgruppen, die sich mit dem Thema Brustkrebs beschäftigen.
Der neue Verein kombra Netzwerk e. V. mit Sitz in Hamburg bietet den ehrenamtlich engagierten Frauen die Möglichkeit, sich gemeinsam mit Profis aus den Gesundheitsberufen fortzubilden, sich auszutauschen und zu vernetzen. Einmal im Jahr führt das Netzwerk für Teilnehmerinnen aus dem ganzen Bundesgebiet das fünftägige Kompetenztraining für Brustkrebs-Aktivistinnen, kombra, durch. In einer für medizinische Laien verständlichen Sprache geht es auf hohem fachlichem Niveau unter anderem um Genetik, Tumorbiologie, Qualitätskriterien in der Brustkrebsmedizin, typische Kommunikationsmuster im Arzt-Patientinnen-Gespräch und die Interpretation von wissenschaftlichen Studien. In diesem bundesweit einmaligen Projekt fließen somit erstmals die Perspektive des Krankheitserlebens und die berufliche Erfahrung zusammen. Der interdisziplinäre Ansatz ermöglicht es, vertrauensvoll miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen.
Die Trägerschaft für das Kompetenztraining hat in diesem Jahr der neue Verein kombra Netzwerk e. V. mit Sitz in Hamburg übernommen. Die Gründungsmitglieder - Teamfrauen, Dozentinnen und Teilnehmerinnen der ersten kombra Schulung im Jahr 2006 - sind sowohl an Brustkrebs erkrankte als auch gesunde Frauen, es sind Patientenvertreterinnen, Ärztinnen und Frauen aus der Pflege und aus anderen Berufen, die sich für Brustkrebspatientinnen engagieren. Ziel des Vereins ist die Fortbildung, Qualifizierung und Vernetzung aktiver Frauen aus Patienteninitiativen und Selbsthilfegruppen sowie von Personen, die beruflich mit dem Thema Brustkrebs befasst sind. „Wir freuen uns über neue Mitglieder, die das Netzwerk aktiv unterstützen wollen“, sagt Agnes Korinth vom Vorstand „und auch über Mitglieder, die sich zwar nicht aktiv betätigen, jedoch die Ziele und den Zweck des Vereins fördern und unterstützen möchten“.
Finanziell ist der Verein unabhängig von Zuwendungen aus der pharmazeutischen Industrie. Das nächste kombra Seminar findet vom 15. - 19. November 2008 in Hamburg statt.
Weitere Informationen sowie das Programm kombra 2008 unter www.kombra.de