fit und munter - Kalte Finger und Füße: Winterphänomen oder Warnzeichen

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Kalte Finger und Füße: Winterphänomen oder Warnzeichen


Wenn die Temperaturen sinken, beginnt die Saison der kalten Hände und Füße. Dr. Iris Hinneburg, Gesundheitsredakteurin von Deutschlands größter Arztempfehlung jameda (http://www.jameda.de), erklärt die Ursachen und zeigt auf, wann aus diesem Winterphänomen ein echtes Warnzeichen wird.
Von dem Phänomen der kalten Extremitäten sind vor allem Frauen betroffen. Experten sind der Ansicht, dass dafür vor allem die Unterschiede in der Muskulatur verantwortlich sind: Bei Männern ist der Anteil der Muskulatur am Körpergewicht in der Regel höher als bei Frauen - und die Arbeit der Muskeln sorgt für eine höhere Wärmeproduktion. Männer haben auch eine dickere Haut als Frauen und sind so besser isoliert. Auch im Körperbau unterscheiden sich die Geschlechter: So haben Frauen im Verhältnis häufig eine größere Körperoberfläche als Männer, so dass die Körperwärme schneller verloren geht.

Warum Hände und Füße?
Dass gerade Hände und Füße zuerst frieren, hängt mit dem Durchblutungsmuster des Körpers zusammen. Wenn der Körper Kälte ausgesetzt ist, ziehen sich die Blutgefäße zusammen, um Wärmeverluste zu minimieren. Da die inneren Organe aber auf eine konstante Durchblutung angewiesen sind, sind zuerst die Extremitäten wie Hände und Füße betroffen. Dort gibt es auch nur wenig Fettgewebe, das an anderen Stellen den Körper isoliert.

Einfache Tipps gegen frostige Finger und Füße
Als Strategien zur schnellen Abhilfe gibt es zwei Prinzipien: Wärmeverluste vermeiden und die Wärmeproduktion anregen. Handschuhe und dicke Socken gehören dann zur Grundausstattung in Herbst und Winter. Auch Taschenwärmer oder im Bett Wärmflasche oder Kirschkernkissen fördern das Wohlbefinden. Hilfreich ist es auch, die Muskeln für Wärme sorgen zu lassen. Das geht schnell mit kurzen Einheiten von Hand- und Fußgymnastik, die sich sogar im Büroalltag problemlos durchführen lassen. Wenn möglich, sollte frau auch bequeme Schuhe bevorzugen, in denen die Zehen ausreichend Bewegungsfreiheit haben. Wer unter niedrigem Blutdruck leidet, profitiert langfristig auch von Ausdauertraining wie Schwimmen oder Joggen.

Kalte Extremitäten als Warnzeichen
Wenn Hände und Füße dauernd kalt sind und nicht nur im Winter, liegt der Verdacht nah, dass sich eine andere Erkrankung dahinter versteckt. Beispielsweise kann eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) für einen gestörten Wärmehaushalt verantwortlich sein. Ebenso können Durchblutungsstörungen die Ursache für kalte Hände und Füße sein. Deshalb ist bei anhaltend kalten Extremitäten ein Arztbesuch angesagt.

Arteriosklerose im Bein
Die bekannteste Form der Arterienverkalkung macht sich in den Herzkranzgefäßen bemerkbar. Weit weniger bekannt ist die Tatsache, dass auch die Blutgefäße in den Extremitäten von der Arteriosklerose betroffen sein können. Dann entwickelt sich häufig das Krankheitsbild der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Am häufigsten tritt diese Erkrankung an den unteren Extremitäten, also Beinen und Füßen auf. Durch die Arterienverkalkung entwickeln sich Durchblutungsstörungen, die im Anfangsstadium zu kalten Füßen führen können. Erst in fortgeschrittenen Stadien treten die typischen Schmerzen beim Gehen auf. Wichtigster Risikofaktor für eine periphere arterielle Verschlusskrankheit ist Rauchen. Das berüchtigte "Raucherbein" ist ein Extremstadium dieses Leidens, bei dem durch die Durchblutungsstörung nicht selten eine Amputation notwendig wird.

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