BERLIN. Anlässlich des Welt-Aids-Tages erklären die Gesundheitsexpertin Gabriele MOLITOR und die entwicklungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Christiane RATJEN-DAMERAU:
Rund 73.000 Menschen mit HIV oder AIDS leben aktuell in Deutschland. Weltweit sind rund 34 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert, 90 Prozent davon leben in Entwicklungsländern. Zur weltweiten Bekämpfung von HIV/Aids sind zwei Maßnahmen entscheidend: die Prävention von Neuinfektionen und die Unterstützung von Menschen mit HIV und AIDS.
In Deutschland hat sich die Zahl der Neuinfizierten in den vergangenen Jahren auf rund 3.000 jährlich stabilisiert; damit haben wir eine der geringsten HIV-Neuinfektionsraten in Europa. Und nach der aktuellen Schätzung des Robert-Koch-Instituts ist sie auf rund 2.700 in 2011 gesunken. Eine erfreuliche Nachricht, die den Erfolg der in Deutschland geleisteten Aufklärungsarbeit und Prävention verdeutlicht.
Zwar geht auch weltweit die Zahl der Neuinfektionen zurück. Doch gerade in den armen Ländern Subsahara-Afrika ist HIV/Aids immer noch eine massive Epidemie. Allein in dieser Region leben etwa zwei Drittel der weltweit mit dem HI-Virus Infizierten. Wir haben das sechste Millennium-Entwicklungsziel, die Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und anderen schweren Krankheiten, zum Teil erreicht: Die Ausbreitung von Aids ist zum Stillstand gekommen. Jetzt müssen wir weltweit die Trendumkehr schaffen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit stellt für die weitere Bekämpfung von HIV/Aids und anderen schweren Krankheiten jährlich 500 Millionen Euro zur Verfügung.
Für eine auch zukünftig erfolgreiche HIV-/Aidsprävention ist ein offener und diskriminierungsfreier Umgang mit HIV-infizierten und an AIDS erkrankten Menschen wichtig. Wir dürfen nicht vergessen, dass die gute medizinische Versorgung der Infizierten in Deutschland leider kein weltweiter Standard ist. Wir müssen weiterhin innerhalb und außerhalb Deutschlands über Infektion, Übertragungswege und Schutzmöglichkeiten aufklären. Nur aufgeklärte, gut informierte Menschen können die Gefahren der Infektion und den Umgang mit Infizierten realistisch einschätzen. Die weltweite HIV/Aids-Epidemie kann nur nachhaltig überwunden werden, wenn wir national und international mit einer einheitlichen Strategie zur Bekämpfung der Krankheit vorgehen.
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