Wachsender Wohlstand stärkt asiatisch-pazifische
Reisebranche: ITB World Travel Trends Report stellt Chancen und
Risiken vor
Steigende Gehälter schüren die Reiselust der Menschen im
asiatisch-pazifischen Raum. Die Zahl der Auslandsreisen von Asiaten
stieg in den ersten acht Monaten 2011 im Vergleich zum Vorjahr um
sechs Prozent. Die Prognosen - so die Ergebnisse des neuesten ITB
World Travel Trends Report - sagen eine weitere Steigerung um fünf
Prozent im kommenden Jahr voraus. Besonders Chinesen erwiesen sich
aufgrund des anhaltenden Wirtschaftsbooms in ihrem Land als
reisefreudig. Hiervon werden auch die Reiseindustrien in Europa und
dem amerikanischen Kontinent profitieren.
Zu den Haupttreibern des Reisebooms im asiatisch-pazifischen Raum
zählt der wachsende Wohlstand im Mittelstand, der vor allem in China,
Indien und Südostasien Einzug hält. Der Report wird von IPK
International im Auftrag der ITB Berlin erstellt. Die Zahlen basieren
auf Auszügen des Asian Travel Monitors und auf Einschätzungen von
über 50 Tourismus-Experten und Wissenschaftlern aus aller Welt.
Die Aussichten für Asien bleiben rosig: Nach ihren Reiseabsichten
für das kommende Jahr gefragt, gaben 32 Prozent an, öfter reisen zu
wollen als in diesem Jahr, 37 Prozent genauso oft und nur 19 Prozent
planen weniger Reisen, so die Trendauswertung von IPK International.
Neue Produkte und Billigflieger sorgen für Wachstum
Diese Entwicklung bewirkt auch eine weitere Diversifikation der
Reiseangebote: Durch Asiens anspruchvolles, urbanes Leben wird die
Nachfrage nach spezialisierten Produkten wie Historie und Kultur,
'Edutainment' Park, Abenteuerurlaub, Luxusreisen und Sporttourismus,
angetrieben. Die Reiseindustrie in Japan wird Aufwind durch die
Einbeziehung des Landes in das innerasiatische Low Cost Carrier-Netz
ab nächstem Jahr erhalten. Low Cost Carriers sorgten in den
vergangenen Jahren schon in anderen asiatischen Ländern für eine
Zunahme der binnen-asiatischen Reisen. Auch die Tatsache, dass immer
mehr arabische Airlines Asien in ihren Flugplan aufnehmen, wird nach
Aussage des ITB World Travel Trends Report für vermehrte Reiseströme
sorgen.
Dr. Martin Buck, Direktor des KompetenzCenter Travel und Logistics
der Messe Berlin, kommentiert: "Asien gehört zu den am schnellsten
wachsenden Reisemärkten weltweit und bietet auch für die europäische
Reiseindustrie ein großes Potenzial. Viele Touristikunternehmen haben
das bereits erkannt. Es reicht nicht, nur Angebote auf Mandarin zu
verfassen - die Marketing-Maßnahmen sollten auf die landestypischen
Besonderheiten abgestimmt sein. So werden beispielsweise in China
internationale Netzwerke wie Facebook durch eine Firewall geblockt.
Die Chinesen erreicht man am besten durch das lokale Pendant namens
RenRen. "
Tops und Flops in Asien 2011
Reisen in den asiatisch-pazifischen Raum haben ihre Faszination
behalten. Besonders Länder in Süd- und Südostasien konnten große
Zuwächse verzeichnen. Allen voran führen Thailand mit fast 16
Millionen jährlichen Besuchern oder Vietnam mit fünf Millionen
internationalen Reisenden die Liste an. Zu den Aufsteigern gehören
auch kleinere Destinationen wie Burma, Laos oder Kambodscha, die
dieses Jahr alle ein hohes zweistelliges Wachstum verzeichnen
konnten.
Nordöstliche Destinationen in Asien mussten hingegen Einbrüche
hinnehmen, vor allem bedingt durch die starken Rückgänge bei Reisen
nach Japan. Nach der Erdbeben-Katastrophe im März dieses Jahres hat
sich der Inbound-Tourismus nach Japan noch nicht erholt. Die dortige
Reiseindustrie musste in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein
Minus von 30 Prozent verkraften. Im Gegensatz zu vorangegangenen
Krisen erholt sich das Land allerdings schnell. Die Reiselust der
Japaner selbst hat weniger gelitten, die Auslandsreisen sanken um
lediglich sechs Prozent. Besonders asiatische Destinationen
profitierten in den Monaten nach der Katastrophe von japanischen
Reisenden. Laut Aussage der Japan Travel Bureau Foundation hat der
Stress rund um die Katastrophe die Menschen eher motiviert zu reisen
als zu Hause zu bleiben. Darüber hinaus habe ein Umdenken innerhalb
der japanischen Bevölkerung stattgefunden, hin zu weniger
Massenkonsum, mehr Energiesparen, mehr sozialer und freiwilliger
Arbeit. Davon profitiert auch der Tourismus. Geld wird jetzt oftmals
lieber für erlebnisorientierte Erfahrungen wie Urlaub ausgegeben als
für Konsumgüter.
Trends der Reisindustrie kompakt
Detaillierte Ergebnisse zum weltweiten Reiseverhalten werden im
ITB World Travel Trends Report 2011 vorgestellt, der Anfang Dezember
unter www.itb-berlin.de veröffentlicht wird. Er basiert auf
Einschätzungen von 50 Tourismusexperten aus 30 Ländern, einer
speziell von IPK durchgeführten Trendanalyse in den wichtigsten
Herkunftsmärkten sowie auf Kerndaten des World Travel Monitor®, der
als größte kontinuierliche Studie zum globalen Reiseverhalten aus
rund 60 Herkunftsländern gilt. Diese Trendergebnisse zeigen Tendenzen
auf, die sich in den ersten acht Monaten des Jahres 2011
abzeichneten. Die Jahresendergebnisse inklusive aktueller Ausblicke
für das Jahr 2012 werden auf dem ITB Berlin Kongress von Rolf
Freitag, CEO IPK International, vorgestellt.
Über die ITB Berlin und den ITB Berlin Kongress
Die ITB Berlin 2012 findet von Mittwoch bis Sonntag, 7. bis 11.
März, statt. Von Mittwoch bis Freitag ist die ITB Berlin für
Fachbesucher geöffnet. Parallel zur Messe läuft der ITB Berlin
Kongress von Mittwoch bis Freitag, 7. bis 9. März 2012. Er ist
weltweit der größte Fachkongress der Branche. Studiosus ist Basic
Sponsor des ITB Berlin Kongresses 2012. Mehr Informationen sind zu
finden unter www.itb-kongress.de. Die ITB Berlin ist die führende
Messe der weltweiten Reiseindustrie. 2011 stellten 11.163 Unternehmen
aus 188 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen rund 170.000
Besuchern, darunter 110.791 Fachbesuchern vor.
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