Bei Patienten, die wegen einer Herzschwäche
(Herzinsuffizienz) ein entwässerndes Medikament (Diuretikum)
einnehmen, kann die Herzfunktion offensichtlich durch eine
zusätzliche hoch dosierte Vitamin B1-Ergänzung verbessert werden.
Darauf weisen die Ergebnisse einer aktuellen klinischen Studie hin,
die jetzt in der Fachzeitschrift "Clinical Research in Cardiology"
veröffentlicht wurde.
Schon länger ist bekannt, dass eine Diuretika-Therapie mit einem
erhöhten Risiko für einen Vitamin B1-Mangel verbunden ist, erklären
die Autoren der Studie um Andreas W. Schoenenberger vom
Universitäts-Krankenhaus in Bern, Schweiz. Denn die entwässernden
Medikamente verursachen Vitamin B1-Verluste über den Urin. Ein Mangel
an dem Vitamin kann wiederum eine Herzinsuffizienz fördern.
Dass Herzpatienten unter Diuretikatherapie tatsächlich von einer
hoch dosierten Vitaminbehandlung profitieren, bestätigen jetzt die
Ergebnisse der Schweizer Forschergruppe aus Bern und Zürich.
Patienten, die wegen chronischer Herzinsuffizienz mit einem
Diuretikum behandelt wurden, erhielten zusätzlich zur
Standardtherapie entweder 300 mg Vitamin B1 pro Tag oder ein
Scheinmedikament (Placebo). Nach 28 Tagen verbesserte sich in der
Vitamingruppe die Herzfunktion gegenüber der Placebogruppe deutlich.
Die geschwächte linke Herzkammer hatte nach der Vitaminkur mehr
Kraft, um das Blut in den Kreislauf zu pumpen.
"Eine ausreichende Vitamin B1-Versorgung ist eine wichtige Basis
für den Therapieerfolg bei Herzinsuffizienz", kommentierte die
Gesellschaft für Biofaktoren e.V. (GfB) die Ergebnisse. Ansonsten
könne die Diuretikabehandlung unter Umständen ihrem Therapieziel
entgegenwirken. Besonders problematisch sei die recht verbreitete
Konstellation, dass ein Diabetiker z.B. wegen Bluthochdruck mit einem
Diuretikum behandelt wird, warnen die Wissenschaftler von der GfB.
Denn auch der Diabetes ist oftmals mit extremen Thiaminverlusten
verbunden. Der Mangel belastet nicht nur das Herz-Kreislaufsystem,
sondern fördert auch Nervenschäden (diabetische Neuropathie), von
denen etwa jeder dritte Diabetiker betroffen ist.
Die Gesellschaft für Biofaktoren rät daher Patienten, die über
längere Zeit ein Diuretikum einnehmen, und auch Diabetikern, ein
besonderes Augenmerk auf die Vitamin B1-Versorgung zu richten. Um
einen Mangel auszugleichen oder diesem vorzubeugen, sei es von
Vorteil, das Vitamin in Form seiner fettlöslichen Vorstufe, dem
Benfotiamin, einzunehmen. Denn Benfotiamin kann vom Körper wesentlich
besser aufgenommen werden als Thiamin. Erst kürzlich wiesen britische
Wissenschaftler tierexperimentell nach, dass Benfotiamin bei Diabetes
einer Herzinsuffizienz entgegenwirkt. In der Prävention und Therapie
der diabetischen Neuropathie wird die Vitaminvorstufe schon lange
erfolgreich angewendet.
Quelle:
A W Schoenenberger, R Schoenenberger-Berzins et al., Clin Res
Cardiol, 2011, November 5 (online first)
Weitere Informationen: www.gf-biofaktoren.de
Pressekontakt:
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Kerstin Imbery-Will
Tel./FAX: 04183/774623
e-Mail: imbery-will@t-online.de