sup.- Darmkrebs ist immer noch ein tabuisiertes Thema. Mehr Aufmerksamkeit für diese Tumorerkrankung zu schaffen sowie durch nationale Krebspläne Therapiestandards zu verbessern, ist Ziel der Europäischen Darmkrebs-Patienteninitiative europacolon. Die diesjährige Konferenz in Barcelona wurde unter dem Titel "Die Macht der Patienten-Stimme" (the power of patient voice) veranstaltet.
Darmkrebs ist in Europa mit über 400.000 Neuerkrankungen im Jahr noch immer die zweithäufigste Tumorart. Insgesamt sterben daran jährlich mehr als 200.000 europäische Patienten. "Dabei kann Darmkrebs in vielen Fällen vermieden werden und ist bei frühzeitiger Erkennung sogar gut behandelbar", betont Prof. Eric van Cutsem (Medizinischer Direktor von europacolon). Dafür ist entscheidend, dass alle Europäer präzise und verantwortungsvoll über diese Krankheit informiert werden. Denn gut aufgeklärte Patienten sind wertvolle Partner der behandelnden Ärzte.
Wichtig ist zudem, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse zügig im klinischen Alltag umgesetzt werden und allen Patienten gleichwertiger Zugang zu optimalen Therapien gewährt wird. Denn die medizinischen Fortschritte bei der Behandlung von Darmkrebs, insbesondere auch in einem bereits fortgeschrittenen Stadium, sind in den letzten Jahren enorm. So haben heute selbst Patienten mit Metastasen in der Leber dank neuer Therapieoptionen mit EGFR-Antikörpern (epidermal growth factor receptor) noch Chancen auf ein Langzeitüberleben. Das wäre vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen.