sup.- Wer sich in den Herbst- und Wintermonaten dazu aufraffen kann, regelmäßig im Hallenbad schwimmen zu gehen, tut damit ohne Zweifel eine Menge für seine Gesundheit. Allerdings kann diese sportliche Betätigung für Frauen auch unangenehme Konsequenzen haben. Der Grund: Das feucht-warme Klima im Schwimmbad bietet einen idealen Nährboden für die Vermehrung von Keimen. Dringen sie in die Scheide ein, kann dadurch das Gleichgewicht der Scheidenflora gestört werden. Es besteht im ausgeglichenen Zustand zum größten Teil aus nützlichen Milchsäurebakterien (Laktobazillen), welche die Schleimhaut komplett auskleiden und eine Art Schutzschild gegen die Ausbreitung von schädlichen Keimen erzeugen. Hinzu kommt: "Auf einer gesunden Vaginalschleimhaut überwiegen Milchsäurebakterien, die Zucker in der Schleimhaut abbauen. Dabei entsteht Milchsäure", erklärt der Berliner Frauenarzt Prof. Erich Saling. Und dieses saure Milieu (pH-Wert unter 4,4) verhindert zusätzlich, dass sich Krankheitserreger ausbreiten können.
Durch verkeimtes Wasser kann jedoch ein "Scheidenschnupfen", also eine Infektion ausgelöst werden. Frauen, die aus Erfahrung wissen, dass sie schnell zu Scheideninfektionen neigen, können prophylaktisch Scheidenkapseln anwenden, die schützende Laktobazillen enthalten. Solche Präparate sind rezeptfrei in Apotheken zu beziehen. Besonders wirkungsvoll sind z. B. Gynophilus Scheidenkapseln. Sie enthalten nicht nur Milchsäurebakterien, sondern auch Nährstoffe für diese Bakterien sowie antimikrobielle Substanzen.