Mit dem Hertie-Preis für Engagement und Selbsthilfe zeichnet die Hertie-Stiftung modellhafte Aktivitäten von Selbsthilfegruppen und besonders engagierten Menschen aus. Die Auszeichnung wird für Aktivitäten im Bereich der Multiplen Sklerose (MS) und der neurodegenerativen Erkrankungen wie z.B. Parkinson und Alzheimer verliehen.
Die Jury wählte in diesem Jahr drei Preisträger aus. Brigitte Hagedorn wurde für ihr Projekt der Multiple Sklerose-Podcast ausgezeichnet. Der Multiple Sklerose-Podcast ist ein Audio-Podcast in dem Betroffene selbst über ihr Leben mit MS erzählen: Wie sie mit der Krankheit umgehen, welche Herausforderungen sie meistern, wer sie unterstützt, behindert und vieles mehr.
Die Preisträgerin ist selbst an MS erkrankt und arbeitet als freie Journalistin in Berlin. Sie produziert und konzipiert Hörbeiträge, Audio-Slideshows und Podcasts zur Ergänzung der Öffentlichkeitsarbeit von Selbstständigen und Organisationen. (www.audiobeitraege.de
"Der Multiple Sklerose-Podcast soll Betroffenen eine "Stimme geben" und die Aufmerksamkeit für ihre Belange erhöhen. Er soll Betroffene, Angehörige und Nicht-Betroffene informieren und natürlich Mut machen, um den eigenen Weg mit der Krankheit zu gehen," so Brigitte Hagedorn zu ihrem Engagement.
Über die Anerkennung für ihre Arbeit durch den Hertie-Preis freut sich die Journalistin sehr. Sie möchte sowohl das Preisgeld im Höhe von 5000,- Euro als auch die mediale Aufmerksamkeit nutzen, um den Podcast weiter voran zu bringen. "Bisher hatte das Podcast-Blog mehr als 3000 Besucher. Bei ca. 130.000 MS-Erkrankten in Deutschland sehe ich noch Potenzial nach oben," meint Brigitte Hagedorn lachend. Sie habe bereits begonnen die Interviews transkribieren zu lassen, um auch hörgeschädigten Menschen den Zugang zu den Geschichten zu ermöglichen. Ein Twitter-Account wird mit dem Blog verbunden um Hörerinnen und Hörer zu gewinnen, ein Flyer soll in neurologischen Praxen und Kliniken den Podcast bekannt machen und natürlich werden weitere interessante Interviews produziert.