Unter Alternativmedizin versteht man verschiedene Therapiemethoden, unter anderem, Naturheilverfahren, Homöopathie oder anthroposophische Medizin.
Die Bezeichnung „alternativ“ ist irreführend, da sie den Eindruck erweckt, dass ihre Methoden der Schulmedizin im Sinne einer Entweder-Oder-Beziehung gegenüber gestellt werden. Zutreffender für die obigen Therapierichtungen ist daher die Bezeichnung Komplementärmedizin, die eine sich ergänzende Beziehung zur Schulmedizin nahe legt.
Es gibt eine methodische Gemeinsamkeit zwischen der Schulmedizin und der Alternativmedizin, die wenig reflektiert wird. Diese Gemeinsamkeit ist durch eine Symptom-Orientierung, d.h. die „Behandlung“ einzelner Symptome und durch die kollektivistische Betrachtung der körperlichen Gegebenheiten der Patienten gekennzeichnet.
Bei dem Naturheilverfahren werden für die Behandlung bestimmter Krankheiten häufig Methoden zugeordnet und die Symptome genauso „frontal“ angegangen, wie dies in der Schulmedizin üblich ist. Wenn von der Homöopathie einzelne Symptome behandelt werden, bezeichnete ich diese Vorgehensweise als Pseudohomöopathie. (Siehe dazu auch: “Das homöopathische Denken - Was bedeutet Pseudohomöopathie?“) Auch die anthroposophische Medizin wird nicht von der Symptombekämpfung verschont.
Die „wahre Alternative“ zur Schulmedizin besteht jedoch darin, dass der ganze Mensch und nicht seine Diagnosen oder seine Symptome behandelt werden. Diese Strategie setzt eine leibphilosophische Orientierung voraus, die sich von dem heutigen reduktionistischen Menschenbild unterscheidet. Ohne die Berücksichtigung der individuellen Leibkräfte des Einzelnen ist eine menschenwürdige Medizin nicht möglich (und womöglich auf die Dauer durch die schädlichen Folgen der Symptom-Manipulationen auch kaum bezahlbar). Die Nichtberücksichtigung der Leibkräfte (Lebenskraft) führt daher auch in der Alternativmedizin häufig zu schädlichen, manchmal sogar zu tödlichen Folgen. Trotz der hohen Erwartungen an die Alternativmedizin führt die „Gießkannenmethode“ hier vom „Regen in die Traufe“.
Über die Gefahren und Irrtümer in der Homöopathie lesen Sie auch vom selben Autor: „Die unbekannten Todsünden in der Homöopathie - Zur erfolgreichen Organisation einer homöopathischen Therapie“, Norderstedt, 2005 und: „Das homöopathische Denken - Was bedeutet Pseudohomöopathie?“, Norderstedt, 2009.
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