Zahlreiche Besucher folgten am 16. November der Einladung von Kuratorium perfekter Zahnersatz (KpZ) und der Universität Köln und nutzen das Informationsangebot. Bei Vorträgen und an Infoständen konnten Patienten, Studierende, Medienvertreter und Fachexperten ihr Wissen erweitern, Fragen stellen und Einblicke in die meisterliche Handwerkskunst der Zahntechnik gewinnen.
„Unter dem Motto ,KpZ vor Ort‘ hat das Kuratorium perfekter Zahnersatz 2010 erstmals den traditionellen Rahmen der klassischen Pressekonferenz verlassen und in ein Dentallabor in Hamburg geladen. Mit der Veranstaltung in Köln öffnet sich das KpZ nun auch den Patienten und Studenten“, erläuterte der wissenschaftliche Leiter des Kuratoriums, Prof. Dr. Hans-Christoph Lauer, das neue Konzept der 1989 gegründeten gemeinnützigen Vereinigung. Ziel sei es, die Öffentlichkeit aus erster Hand über die Möglichkeiten und Vorzüge von hochwertigem Zahnersatz zu informieren. Nach der offiziellen Eröffnung des Tages durch Prof. Dr. Lauer und den Kölner Prof. Dr. Wilhelm Niedermeier vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde verlas Dr. Karin Uphoff, Leiterin der Pressestelle des KpZ, ein Grußwort des Kölner Bürgermeisters Hans-Werner Bartsch. Dieser lobte darin die Initiative des Kuratoriums und der Universität, stellte die wirtschaftliche Bedeutung der Gesundheitsberufe heraus und ermunterte die Besucher, Fragen zu stellen und sich bei den Experten vor Ort über Zahngesundheit und Zahnersatz zu informieren. Das taten Patienten dann auch im Hörsaal beim Expertenpodium und im Foyer.
Patienten Fragen, Experten antworten:
Wie verträglich sind bestimmte Materialien? Wie groß sind die Preisunterschiede bei verschiedenen Versorgungen? Wann kann man bedenkenlos Implantate setzen? Viele Patienten nutzten beim Infotag die Gelegenheit, im Hörsaal der Universität Fragen zu stellen und Expertenmeinungen einzuholen. Grundsätzlich, so die Experten Prof. Dr. Lauer, Prof. Dr. Niedermeier und die Zahntechnikermeister Hans-Jürgen Borchard und Wolfgang Kohlbach, seien im speziellen Einzelfall immer Zahnarzt und Zahntechnikermeister vor Ort zu Rate zu ziehen.
Unter anderem ging das Expertenteam beim Infotag auf folgende Fragen ein:
Frage: Wie verträglich ist ein Titan-Implantat?
Antwort: Das Nichtedelmetall Titan hat sich als Material für Implantate bewährt. Es ist stabil und wird vom Körper gut vertragen. Es gibt mittlerweile auch Implantate aus Keramik, hierzu fehlen jedoch noch Langzeitwerte.
Frage: Ist Zahnersatz aus Gold derzeit teurer als Zahnersatz aus Keramik?
Antwort: Die hohen Goldpreise führen tatsächlich dazu, dass besonders größere Arbeiten aus vollkeramischem Material im Moment günstiger sein können als Zahnersatz aus Gold. Welches Material für welchen Fall besonders geeignet ist, sollte allerdings nicht nur eine Frage des Preises sein.
Frage: Was zeichnet Zahnersatz aus Deutschland aus?
Antwort: Zahnersatz ist eine Frage des Vertrauens. Das Dentallabor vor Ort kann Einblicke in die Herstellung des Zahnersatzes gewähren und steht für seine Produktqualität gerade. Es ist schnell erreichbar, wenn man es braucht. Die deutsche Zahntechnik ist weltweit anerkannt und führend aufgrund des hohen Niveaus der Aus- und Weiterbildung. Außerdem gilt in Deutschland das so genannten „Medizinproduktegesetz“. Das heißt, bevor Werkstoffe in den Mund gesetzt werden, müssen sie bestimmte Prüfungen durchlaufen, um eine hohe Verträglichkeit sicherzustellen.
Frage: Wie finde ich einen guten Implantologen?
Antwort: Im Prinzip darf jeder Zahnarzt implantieren. Wer sich vorab informieren möchte, kann sich an die Zahnärztekammer vor Ort wenden und findet auf den Internetseiten entsprechender Gesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) Informationen und Adressen von Implantologen in ganz Deutschland.
Frage: Ich habe seit 10 Jahren zwei Amalgamfüllungen im Backenzahn. Muss ich diese entfernen lassen?
Antwort: Wenn die Füllungen in Ordnung und Sie beschwerdefrei sind und Sie kein weiteres Metall im Mund haben, das mit dem Amalgam reagieren könnte, besteht kein Anlass, die Amalgamfüllungen entfernen zu lassen.
Frage: Wie viel Zeit sollte vergehen, wenn der Zahn gezogen wurde, bis ein Implantat gesetzt wird?
Antwort: Ein Implantat kann gesetzt werden, unmittelbar nachdem ein Zahn gezogen wurde. Voraussetzung: Der Knochen ist stabil und der Patient gesund. Ansonsten lässt man in der Regel sechs bis acht Wochen vergehen, bis das Implantat gesetzt wird. Aber auch Monate und Jahre nach einem Zahnverlust kann man noch künstliche Wurzeln einpflanzen. Das hängt von der Gesamtsituation ab. Grundsätzlich gilt, je schneller ein echter Zahn durch eine künstliche Zahnwurzel mit Aufbau ersetzt wird, umso besser ist das für den Erhalt der Knochensubstanz.
Auf reges Interesse stießen die Informationsstände im Foyer des Anatomie-Gebäudes der Universität Köln. Dort hatte das Kuratorium perfekter Zahnersatz gemeinsam mit der Zahntechniker-Innung Köln Informationsstände aufgebaut und klärte mit Experten aus dem wissenschaftlichen Beirat, der Innung und der Uniklinik Köln über unterschiedliche Versorgungsformen und neueste Techniken zur Herstellung von Zahnersatz auf. Die Verantwortlichen des KpZ zeigten sich mit der Resonanz zufrieden: „Wir haben das erste Mal gleichermaßen Medienvertreter, Studierende und vor allem direkt die Patienten angesprochen – das ist ein gutes Konzept “, so der wissenschaftliche Leiter des KpZ Prof. Dr. Hans-Christoph Lauer. Auch im kommenden Jahr wird es daher wieder einen Infotag geben – dann in einer anderen Stadt, getreu dem Motto: „Das KpZ vor Ort“.
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