Der Infotag des Kuratoriums perfekter Zahnersatz (KpZ) an der Universität in Köln stand am 16. November ganz im Zeichen von Zahnersatz und Zahngesundheit. Mit seinem Vortrag gab Prof. Dr. Hans-Christoph Lauer, Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Besuchern Einblicke in unterschiedliche Versorgungsformen bei Zahnersatz.
„Die Hauptaufgabe der restaurativen Zahnmedizin ist es, fehlende Zähne so naturgetreu wie möglich zu ersetzen und dabei eine lange Lebensdauer zu gewähren“, so Professor Lauer. Damit dies gelinge, gelte es, verschiedene Parameter zu beachten. In seinem Vortrag „Brücke, Krone & Co. – oder doch Implantate? Eine Zahnersatz-Entscheidungshilfe für Patienten“ stellte er unterschiedliche Versorgungsformen mit ihren Vor- und Nachteilen vor.
Dabei machte der Zahnmediziner keinen Hehl daraus, dass er bei dem Verlust eines Zahnes und mit gesundem Kiefer ein Implantat mit Aufbau etwa aus Keramik für die optimale Lösung hält. Im Gegensatz zur Brückenversorgung, bei der für die Verankerung Nachbarzähne beschliffen werden müssen, seien Implantate substanzschonend. Für optimale Ergebnisse sei die gute Zusammenarbeit zwischen Zahnmedizinern und Zahntechnikern von großer Bedeutung. Mit moderner Technik, über die immer mehr deutsche Meisterlabore verfügen, sei die optimale dreidimensionale Positionierung des Implantats dank Planungs- und Positionierhilfen möglich. Ein natürlich schönes Aussehen und ein gutes Kaugefühl seien bei Keramikkronen von Vorteil. Als Nachteil können Patienten die erhöhten Therapiekosten und den chirurgischen Eingriff empfinden, der nötig ist, um das Implantat einzusetzen. Eine individuelle Beratung durch Zahnarzt und Zahntechnikermeister empfiehlt der Prothetik-Spezialist Prof. Lauer in jedem Fall.
Herausnehmbare Zahnprothese bei Verlust mehrere Zähne
Eine gute Alternative, falls die Einzelzähne nicht durch Implantat verankerte Kronen und Brücken ersetzt werden, sieht Prof. Lauer in einer herausnehmbaren Zahnprothese. „Dank moderner Materialien und aufwendiger zahntechnischer Verarbeitung können Prothesen heute eine exzellent natürlich aussehende Versorgung bilden“, so der Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Frankfurt am Main. Eine Prothese biete beim zahnlosen Kiefer oder beim Kiefer mit nur wenigen eigenen Zähnen und starkem Knochenverlust eine vorhersagbare ästhetische Lösung, die von natürlichen Zähnen nur schwer zu unterscheiden ist. Der Einbezug eines Zahntechnikermeisters in den Planungsprozess mit dem Zahnarzt und Patienten hält er für entscheidend dafür, wie zufrieden der Patient mit dem Endergebnis ist. Hier zählen neben dem natürlichen Aussehen auch die Wiederherstellung der Funktion und der einwandfreie Sitz der festsitzenden oder herausnehmbaren Prothese.