Rund 57.000 verletzte Skifahrer allein in Deutschland
in einer Saison: Das ist die jüngste Bilanz der Auswertungsstelle für
Skiunfälle (ASU) mit Sitz im deutschen Planegg. "Zum Glück tragen
immer mehr Skifahrer und Snowboarder einen Helm", weiß Brigitte
Hendel, Wintersport-Expertin bei TÜV Rheinland. Selbst wenn es zur
Kollision zwischen zwei Fahrern kommt, schützt der Helm sie vor
schweren Kopfverletzungen. Deshalb ist er für die Expertin ein
absolutes Muss.
Ski- und Snowboardhelme gibt es in zwei verschiedenen
Ausführungen. Die so genannten Helme der Klasse A eignen sich
besonders für sportliche Fahrer und beim Abfahrtski, denn sie haben
eine harte Schale, die auch den kompletten Ohrbereich abdeckt und
schützt. Helme der Klasse B hingegen schützen die Ohren nur mit einem
weichen Pad, das bei einigen Helmen sogar abnehmbar ist. "Diese Helme
schützen den Kopf zwar etwas weniger, sind aber auch deutlich
leichter", sagt Brigitte Hendel. "Das ist ein entscheidender Faktor,
wenn man den ganzen Tag auf der Piste ist." Aufschluss über die
Qualität eines Helmes gibt das GS-Zeichen für "Geprüfte Sicherheit",
das unter anderem auch TÜV Rheinland vergibt. Geprüfte Ski- und
Snowboardhelme erfüllen die strengen Kriterien der europäischen Norm
EN 1077. Auch Skibrillen sollten spezielle Anforderungen erfüllen (EN
174): Sie müssen eng am Kopf sitzen, so dass sie den Luftstrom gut
abhalten. Skibrillen sind mit orangefarbenem, hellem oder dunklem
Glas erhältlich. "Wenn es draußen dämmert, sieht man durch das
orangene Glas die Kontraste am besten", weiß Brigitte Hendel.
Wer auf Nummer Sicher gehen will, fährt nicht ohne
Rückenprotektoren, die nach der DIN EN 1621-2 geprüft worden sein
sollten. Auch wenn sie nicht vorgeschrieben sind: "Protektoren eignen
sich besonders für sportliche Fahrer und schwierige Pisten, die
gefährlich sind", erklärt Hendel. Extreme Wintersportler sollten
zudem eine komplette Lawinenschutzausrüstung mit Schaufel und
Lawinen-Airbag bei sich tragen. Weniger risikofreudigen Fahrern rät
Hendel zu spezieller Kleidung mit integrierten Recco-Sensoren. Das
sind kleine, in die Jacke, Hose oder Skistiefel integrierte Sender,
die im Notfall auf die Suchgeräte der Bergrettung reagieren.
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