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Bio-Markt in Deutschland

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Wo gibt es noch Potenzial für deutsche Bauern?

(aid) - Deutschland ist in Europa der größte Produzent von Bio-Produkten. Trotzdem reicht das heimische Angebot in vielen Bereichen nicht aus, um die Nachfrage ohne Importe zu decken. Bislang war jedoch unklar, in welchem Umfang einzelne Bio-Lebensmittel importiert werden. Im Rahmen einer Studie des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) haben Wissenschaftler erstmals genaue Zahlen ermittelt, wie sich die Angebotsmengen bei Bio-Produkten zusammensetzen. Dafür werteten die Forscher für das Wirtschaftsjahr 2009/10 u. a. Produktions- und Flächendaten sowie Haushaltspaneldaten aus und analysierten zusätzlich Export- und Importmengen.

Die ermittelten Zahlen zeigen, dass für deutsche Bio-Bauern vor allem bei Eiern, Schweinefleisch, Milch und Äpfeln Potenzial für größere Absatzmengen besteht. So stammen z. B. 20 Prozent der verkauften Bio-Eier aus dem Ausland. Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach Bio-Eiern in Deutschland weiterhin deutlich steigt. Bei Bio-Schweinefleisch werden 22 Prozent des Angebotes importiert. Der Ausbau der Produktionskapazitäten ist allerdings schwierig, da die Futter- und Investitionskosten sehr hoch liegen. Insbesondere die hohen Preise für Bio-Ölsaaten und -soja schlagen beim Futter durch. Bei Bio-Milch müssen 16 Prozent der verbrauchten Menge importiert werden. Auch hier wäre ein Kapazitätsausbau deutscher Milchviehbetriebe möglich. Allerdings besteht ein enger preislicher Konkurrenzkampf mit den Erzeugern aus den Hauptimportländern Dänemark und Österreich.

Im Apfelanbau haben die deutschen Bio-Obstbauern bereits auf den hohen Importanteil von 50 Prozent reagiert und die Anbaufläche im Jahr 2011 weiter ausgebaut. Wenig Steigerungspotenzial sehen die Experten dagegen bei Kartoffeln, Möhren und Rindfleisch. Bei Bio-Rindfleisch gibt es schon jetzt Überkapazitäten aus heimischer Erzeugung, während die Anbauflächen für Kartoffeln und Möhren bereits in den letzten Jahren stark ausgeweitet wurden.


Jürgen Beckhoff, www.aid.de


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