Mit Alkohol und Drogen der Realität zu entfliehen,
ist kein Privileg des Menschen. Wie die Zeitschrift WUNDERWELT WISSEN
(Ausgabe 01/2012, ab morgen im Handel) berichtet, entsteht Rausch im
Tierreich in zahlreichen Varianten.
So müssen sich bei Bratislava Menschen immer wieder vor trunkenen
Bären hüten. Die braunen Riesen machen sich in Obstgärten über Äpfel,
Birnen und Zwetschgen her. Der im Fallobst durch Vergärung
entstandene Alkohol macht die ansonsten scheuen Kerle sternhagelblau
und damit unberechenbar. Als Drogen-Dorado erweist sich auch der
Norden Europas. In Skandinavien und Sibirien ist der Fliegenpilz das
bevorzugte Rauschmittel der Rentiere. Und in Westbengalen passiert es
immer wieder, dass Elefantenherden in illegale Alkohollager von
Bauern eindringen und sich mit Reisbier volllaufen lassen.
Wie beim Menschen sind im Tierreich verschiedene Alkoholikertypen
zu erkennen. Der Waschbär trinkt zum Beispiel nie über den Durst.
Schimpansen sind hingegen typische Spiegel-Trinker. Sie halten den
Alkoholgehalt stets auf mittlerem Niveau, um Entzugserscheinungen zu
vermeiden. Labortests zeigen: Um ihr Rauschniveau zu erreichen,
schütten die Primaten 0,6 Liter Wodka in kürzester Zeit in sich
hinein. Der Rhesusaffe ist der Melancholiker unter den Trinkern. Ist
er einsam, kippt er weitaus mehr in sich hinein als in Gesellschaft
von Artgenossen. Forscher vom Animal Center des National Institute of
Health in Maryland/USA fanden heraus, dass rangniedere männliche
Affen sich besonders gern den Frust wegsaufen.
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Andrea Wagner
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