(aid) - Es passiert immer wieder: Das Pferd tritt sich einen Nagel in den Huf. Reiter oder Tierhalter sollten den Nagel jedoch nicht selbst entfernen und sofort den Tierarzt rufen. Denn für die Behandlung des Tieres ist es wichtig zu wissen, in welchem Winkel der Nagel das Horn durchbohrt hat und welche Areale im Inneren des Hufs verletzt worden sein könnten. Mit Hilfe einer neuen Technologie haben sich inzwischen die Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten bei einem Nageltritt deutlich verbessert. Wurde früher eher auf Verdacht behandelt, sind heute mit Hilfe neuer Untersuchungsmethoden wesentlich höhere Erfolgschancen zu verzeichnen. Mit Hilfe der Kernspintomographie bzw. Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) können nun innerhalb kürzester Zeit sowohl der Verlauf des Nageltritts als auch die verletzten Gewebestrukturen am stehenden Pferd und ohne Vollnarkose beurteilt werden. Eine Risikoabschätzung und die Wahl des jeweils geeigneten Behandlungsverfahrens durch den Tierarzt werden dadurch erleichtert. Denn auch wenn keine offenkundige Lahmheit beim Pferd feststellbar ist oder nicht viel Blut aus der Wunde austritt, kann es in der Folge zu lebensbedrohlichen Erkrankungen kommen. Eher unerheblich ist dabei, ob der Nagel neu, alt oder rostig ist. Denn das Risiko besteht darin, dass mit dem Nagel auch Bakterien in die Wunde und damit in das Hufgelenk, den Hufrollenschleimbeutel oder die tiefe Beugesehne eindringen. Wird die Wunde nicht umgehend fachmännisch versorgt, können die Bakterien zu einer unaufhaltsamen Zerstörung von Sehne, Knorpel oder Knochen führen. Mit den Informationen aus dem MRT kann der Veterinär jedoch im Bedarfsfall frühzeitig mit einer Operation reagieren und deutlich gewebeschonender das betroffene Areal bearbeiten. Auf diese Weise haben sich die Heilungs- und Überlebenschancen um ein Vielfaches erhöht.
Anke Klabunde, www.aid.de
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