München, 18.01.2012 - Obwohl die menschlichen Knochen sehr stabil sind, können sie bei zu großer Belastung brechen, etwa bei einem Sturz auf vereistem Weg oder bei einem Skiunfall. Claudia Galler, Gesundheitsredakteurin von Deutschlands größter Arztempfehlung jameda (http://www.jameda.de), erklärt, woran man einen Knochenbruch erkennt, wie die erste Hilfe aussieht und wie ein Bruch heilt.
Der Unterarm ist am häufigsten betroffen
Stöße, Stürze oder Drehungen können den Knochen brechen lassen. Sehr häufig ist dabei der Unterarm betroffen, da man sich bei einem Sturz reflexartig abzustützen versucht. Auch Bein- und Rippenbrüche kommen oft vor. Bleibt die Haut bei einem Knochenbruch (Fraktur) unverletzt, spricht man von einem geschlossenen Bruch. Um eine offene Fraktur handelt es sich, wenn die Haut reißt oder von gebrochenen Knochenspitzen durchbohrt wird. Hier droht zusätzlich eine gefährliche Infektion des Knochenmarks. Durch Osteoporose (Knochenschwund) können Spontanbrüche ohne sichtbaren Anlass auftreten.
Ist etwas gebrochen oder nur verstaucht?
Es ist oft nicht leicht, einen Knochenbruch zu erkennen. Unsichere Anzeichen einer Fraktur sind Schmerzen, Schwellung, Bewegungseinschränkung und Bluterguss, wie sie auch bei einer Verstauchung, Verrenkung oder Prellung auftreten können. Erst mit einem sicheren Zeichen kann man einen Bruch eindeutig feststellen. Dazu gehören eine deutliche Fehlstellung des Knochens, eine untypische Beweglichkeit des Körperteils, aneinander reibende Knochenteile oder sichtbare Knochenstücke bei einem offenen Bruch.
Erste Hilfe: Ruhig stellen
Das oberste Gebot bei einem Knochenbruch ist die Ruhigstellung des betroffenen Körperteils. Dabei unterstützt man die Schonhaltung, die der Patient aufgrund seiner Schmerzen einnimmt. Richten Sie einen Knochenbruch keinesfalls "gerade", sondern stabilisieren Sie den Körperteil mit Kissen, gerollten Decken oder anderen festen Gegenständen ohne zu Druck auszuüben. Schützen Sie den Patienten vor Wärmeverlust, decken Sie offene Wunden mit sterilen Tüchern ab. Ist der Bruch geschlossen, kann man mit Kühlelementen die Schwellung und Entzündung des Gewebes lindern. Rufen Sie den Notarzt, wenn der Patient nicht transportfähig ist.
Wie heilt ein Knochenbruch?
Die Ausrichtung und Fixierung des gebrochenen Körperteils findet unter Schmerzbetäubung statt. Stabilisiert wird mit einem Gips oder mit Nägeln, Platten und Schrauben direkt am Knochen. Bei gebrochenen Zehen, Rippen oder dem Schlüsselbein sorgen meist einfache Verbände für eine sichere Ruhigstellung am Körper. Je nach Art der Fraktur kann die Heilung drei Wochen bis acht Monate dauern. Möglichst früh beginnt der Patient mit Krankengymnastik, um die Beweglichkeit des Körperteils wieder herzustellen.
Vermeidung von Knochenbrüchen
Beim Sport sind eine vernünftige Einschätzung des eigenen Könnens sowie Ausdauer- und Krafttraining ein guter Schutz vor Unfällen. Auch ältere Menschen können mit gezielten Übungen zum Muskelaufbau ihre Knochen schützen. Wer an Osteoporose leidet, sollte täglich 1000-1500 mg Calcium zu sich nehmen, um die Knochen zu stärken.