Oberstes Ziel einer Therapie und Rehabilitation nach einem Schlaganfall ist es, die Mobilität der Betroffenen zu erhalten und möglichst weitreichend wiederherzustellen. Höchste Priorität in Bezug auf die Mobilität hat dabei die Physiotherapie. Tritt jedoch keine ausreichende Besserung der Schädigungen ein, gibt es verschiedene Hilfsmittel, die es den Betroffenen erleichtern können, trotz der Folgen ihres Schlaganfalles eine gewisse Mobilität aufrechtzuerhalten. In bestimmten Fällen können Hilfsmittel, wie beispielsweise ein Rollstuhl, auch nur für einen begrenzten Zeitraum eingesetzt werden, bis der Patient durch seine Therapieerfolge in der Lage ist, wieder auf sie zu verzichten.
Gehhilfen
Bei Gangstörungen und Gangunsicherheiten werden Gehhilfen eingesetzt. Diese Hilfsmittel ermöglichen den Patienten trotz der erwähnten Einschränkungen eine selbstständige Fortbewegung und geben Sicherheit. Häufig wird der so genannte Vierpunktstock eingesetzt, ein Leichtmetallstock mit vier Füßen. Hat der Patient seine Sicherheit wiedergefunden und benötigt nur noch eine geringe Hilfe beim Ausbalancieren oder rein zum Vermitteln einer gewissen Unterstützung, kann auch ein normaler Stock eingesetzt werden. Solche einseitig wirkenden Hilfsmittel sollten allerdings nie zu früh zur Anwendung kommen, da sie ansonsten zu einer Verlagerung des Körperschwerpunktes auf die gesunde Seite führen. Dadurch wird die betroffene Seite immer mehr geschont und nicht mehr trainiert, und es kommt zu einem unphysiologischen Bewegungsmuster.
Rollstuhl
Ist dem Patienten ein eigenständiges Gehen nicht mehr oder nur für sehr kurze Distanzen möglich, so kann ihm durch einen Rollstuhl Mobilität zurückgegeben werden. Möglicherweise ist ein Rollstuhl als Hilfsmittel auch nur zur Überbrückung des Zeitraumes erforderlich, bis die Therapieerfolge groß genug sind, um wieder auf das Hilfsmittel verzichten zu können. Wichtig bei der Verwendung eines Rollstuhles ist, dass dieser individuell auf den Schlaganfallpatienten angepasst wird.
Weitere Hilfsmittel
Neben den bekannten Hilfsmitteln zur Fortbewegung kann durch bestimmte Tricks geholfen werden, wenn weitere Beweglichkeitseinschränkungen nach dem Schlaganfall vorliegen. Ist zum Beispiel die Beweglichkeit der Arme und Hände deutlich eingeschränkt oder gestaltet sich das Erreichen bestimmter Gegenstände aufgrund einer Unfähigkeit zu gehen oder zu stehen als schwierig, so kann eine Greifhilfe eingesetzt werden. Sie ermöglichen es, auch weiter entfernte Gegenstände zu fassen.
Betreffen Beweglichkeitsstörungen die Feinmotorik, so können röhrenförmige Griffverdickungen und spezielle Fernbedienungen Abhilfe schaffen. Griffverdickungen können übergestülpt werden und so den Betroffenen das Greifen verschiedener ansonsten problematischer Gegenstände wie Stifte oder Schlüssel deutlich erleichtern. Auf Fernbedienungen liegen die Tasten meistens sehr dicht beieinander, weshalb es häufig große Probleme bereitet, nur die gewünschte Taste zu drücken. Es sind spezielle Fernbedienungen als Hilfsmittel erhältlich, die übersichtlicher gestaltet sind und mehr Platz für die einzelnen Tasten aufweisen.
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