Kranke Kinder gehören in gute Kinderkliniken, in
Qualitäts-Kinderkliniken. Das wissen betroffene Eltern seit langem.
Und es ist das Anliegen aller in der Kinder- und Jugendmedizin
Tätigen, dass die hohe Qualität der stationären Behandlung in
Deutschland noch weiter verbessert wird. Daher haben die Gesellschaft
der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V.
(GKinD), die Bundesarbeitsgemeinschaft Kind und Krankenhaus (BaKuK)
und die Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DAKJ)
zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
2009 das Gütesiegel 'Ausgezeichnet. FÜR KINDER' entwickelt.
Grundlage für dieses Gütesiegel ist ein mit allen pädiatrischen
Fachgesellschaften abgestimmtes Strukturpapier aus dem Jahr 2007. Die
darin vereinbarten Mindestkriterien definieren das, was eine
Kinderklinik auszeichnet. Aus dieser Arbeit hat sich 2009 das
Zertifikat 'Ausgezeichnet. FÜR KINDER' entwickelt. Seit 2009 können
Eltern somit erstmals selbst prüfen, ob es in ihrem Umfeld eine
Qualitäts-Kinderklinik gibt.
2011 hat nun die erste Neubewertung der Kinderkliniken
stattgefunden, denn das Gütesiegel ist nur zwei Jahre lang gültig.
Die regelmäßige Neubewertung der Strukturkriterien soll eine stetige
Verbesserung der stationären Versorgung in diesen Kinderkliniken
unterstützen (siehe unten: "was sich verändert hat").
Heute konnte Schirmherrin Marlene Rupprecht in Berlin den ersten
20 von aktuell 143 erfolgreich geprüften Kinderkliniken das begehrte
Zertifikat in Form einer Urkunde verleihen: "Das Gütesiegel
"'Ausgezeichnet. FÜR KINDER' ist eine ausgezeichnete Hilfe für Eltern
bei der Suche nach einer Qualitäts-Kinderklinik." Denn der Wunsch von
Eltern sei die bestmögliche stationäre Versorgung ihres kranken
Kindes in einer erträglichen Entfernung zum Wohnort.
"Das Interesse der Kinderkliniken, ihr Engagement zur
Qualitätssicherung der stationären Versorgung von kranken Kindern und
Jugendlichen unter Beweis zu stellen, indem sie sich freiwillig
selbst verpflichten, den garantierten Qualitätsstandard zu erreichen
und zu erhalten, ist ausgesprochen hoch", stellen Jochen Scheel
(Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und
Kinderabteilungen in Deutschland e.V.), Prof. Dr. Werner Andler
(Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Kind und Krankenhaus),
Prof. Dr. Dominik Schneider (Deutsche Akademie für Kinder- und
Jugendmedizin e.V.) und Prof. Dr. Frank Höpner (Deutsche Gesellschaft
für Kinderchirurgie) fest.
Sie sind Mitglieder der gemeinsamen sechsköpfigen
Bewertungskommission. Mehr als 160 von insgesamt 360 Kinderkliniken
in Deutschland unterzogen sich bis Ende 2011 für die Bereiche Kinder-
und Jugendmedizin bzw. Kinderchirurgie bereits der erneuten Prüfung.
Was sind die entscheidenden Kriterien?
Eine Grundvoraussetzung für das Siegel ist vor allem, dass die
Kliniken ausnahmslos alle Standards für die multiprofessionelle und
interdisziplinäre Versorgung erfüllen. Dieses umfasst nicht nur die
kontinuierliche ärztliche und fachärztliche Besetzung und das
speziell qualifizierte Pflegeteam, sondern auch die weiteren Angebote
z.B. aus dem pädagogischen und medizinisch-therapeutischen Bereich.
Die ausgezeichneten Kliniken müssen zeigen, dass sie nicht nur
eine gute Basisversorgung anbieten, sondern auch Netzwerke aufgebaut
haben, die eine gute Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit
seltenen und schwerwiegenden Krankheitsbildern ermöglichen.
Die ausgezeichneten Kinderkliniken müssen eindeutig darlegen, dass
sie kinder- und familienorientiert ausgerichtet sind. Dies zeigt sich
an Besuchsrege-lungen und dem Angebot einer kostenlosen Mitaufnahme
eines Elternteils bei Säuglingen und Kleinkindern.
Was hat sich in der 2. Bewertungsrunde verändert?
Die Kriterien wurden gegenüber der Bewertung 2009 weiter
präzisiert.
Wie auch schon in 2009 wurden bei der Überprüfung die Angaben aus
der Selbstauskunft mit Daten aus dem Internet verglichen, die
Kennzahlen mit deutschlandweiten Standards korreliert, die Daten
teilweise telefonisch überprüft oder es wurden ergänzend Unterlagen,
wie Dienstpläne zur Überprüfung der gemachten Angaben eingefordert.
Ein wichtiges Kriterium ist, dass Kinder nicht alleine in der
Klinik sein müssen. So müssen alle Kinderkliniken darlegen, bis zu
welchem Alter des Kindes eine Begleitperson kostenlos mit aufgenommen
wird. Dieses und andere Kriterien wurden anhand der Kennzahlen 2010
überprüft.
Darüber hinaus wurde auch überprüft, ob sämtliche Punkte der
EACH-Charta, wie zum Beispiel räumliche Gestaltung oder
Sicherheitskriterien, erfüllt wurden.
Ein anderes Beispiel ist die Qualifikation im Pflegedienst. 2009
wurde abgefragt, ob die Pflege der Kinder und Jugendlichen durch
examinierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekräfte erfolgt.
Diesmal hat sich die Kommission genaue Zahlen geben lassen. In
Einzelfällen wurden die Dienstpläne eines halben Jahres überprüft.
In der aktuellen Bewertungsrunde für das Gütesiegel 2012 - 2013
wurden zusätzlich Kliniken vor Ort besucht, wenn Fragen offen
blieben.
Die gute Nachricht: 143 von bisher 163 geprüften Einrichtungen
erfüllen die geforderten Kriterien. "Denn um als 'Ausgezeichnet. FÜR
KINDER' zu gelten, müssen ausnahmslos alle Strukturkriterien erfüllt
sein. Es reicht nicht, wenn einzelne Punkte vor zwei Jahren erfüllt
wurden. Sie müssen auch jetzt erfüllt werden. Und ein bisschen reicht
auch nicht."
Die Homepage www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de dokumentiert nicht
nur das Anforderungsprofil an die Kinderkliniken, sondern
verzeichnet, wo sich Kinderkliniken bzw. Kinderabteilungen für
Kinderheilkunde und Jugendmedizin sowie für Kinderchirurgie befinden,
die die anspruchsvollen Mindestkriterien zur Qualitätssicherung
erfüllen.
Pressekontakt:
Ellen König
GKinD-Pressereferentin, Mainz
E-Mail: ellen.koenig@gkind.de
www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de