Sie nutzen die Tatsache, dass Männer die den gleichen Familiennamen tragen auch manchmal genetische Ähnlichkeiten haben. Die Adoptivkinder suchen in DNS Datenbanken nach anderen Männern mit Markergenen, die mit ihren eigenen übereinstimmen und können dann überprüfen, ob diese Männer auch ihren Nachnamen teilen. So kann der wahrscheinliche Familienname des biologischen Vater der Adoptivkinder ermittelt werden.
Die genetischen Gemeinsamkeiten zwischen Männern die den Nachnamen teilen treten auf dem Y-Chromosom auf, ein Paket genetischen Materials welches mehr oder weniger unverändert vom Vater an den Sohn weitergegeben wird, genauso wie ein Nachname. Auf Grund dieses Vererbungsmusters mögen Männer mit dem gleichen Nachnamen ebenfalls ein passendes Gegenstück an Markergenen auf dem Y-Chromosom teilen.
Mindestens 30 bei einer amerikanischen Gentest Firma registrierte Männer haben ihren „biologischen Familiennamen“ auf diese Weise gefunden, wie der Vorstandssprecher dieser Firma mitteilte. Die Firma hat eine online Datenbank, die genetische Informationen von 125.000 Männern enthält, zusammen mit Nachnamen und anderen genealogischen Daten. Der Sprecher der Firma erklärte: „Wir haben jetzt eine wachsende Anzahl an adoptierten Leuten, die bei uns getestet und Übereinstimmungen bei einigen Personen mit einem bestimmten Familiennamen gefunden haben und evtl. hatten sie keine Übereinstimmungen mit jemandem mit einem anderen Nachnamen. Dadurch können sie zu dem Schluss kommen, dass sie zu mindest den Familiennamen gefunden haben, nach dem sie in ihrer Geburtsstadt suchen müssen.“
Der Test kann bis zu 67 Markergene auf dem Y-Chromosom „lesen“. Laut des Sprechers sei für einige Adoptivkinder das Herausfinden des Nachnamens ihres biologischen Vaters auf jeglichem anderen Wege oftmals extrem schwierig oder sogar unmöglich.
Bei diesen beschriebenen Tests handelt es sich um eine Abwandlung des Vaterschaftstest bzw. um eine ihm ähnliche Variante, bei der auch Haare zur Analyse genügen und die Adoptivkindern zu ihrem Recht verhelfen kann oder sie auf den richtigen Weg dazu bringt.
Ein kleines Licht
Ein Professor für Genetik an der Universität von Leicester/UK, der nicht mit dieser Firma verbunden ist, sagte: „Wenn man einen Nachnamen hat, der einigermaßen selten ist, aber nicht so selten, dass die Chance einer anderen typisierten Person in der Datenbank winzig ist, dann könnte man Glück haben. Es ist eine große Lotterie, aber wie sagt man manchmal, wenn man in einem dunklen Raum ist, kann sogar ein kleines Licht nützlich sein.“
Weitere Informationen: Adoptivkinder-nutzen-DNS-um-ihren-Familiennamen-herauszufinden.htm