Das neue Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission, das diesem Aufruf zu Grunde liegt, verfolgt drei strategische Ziele: 1) Übertragung grundlegender Erkenntnisse in die klinische Anwendung (translationale Forschung), 2) Entwicklung und Validierung neuer Therapien mit Hilfe von Biotechnologie und generischer Instrumente und Technologien, 3) Gesundheitsförderung und Prävention für europäische Bürger sowie Nachhaltigkeit von Gesundheitssystemen.
Erwartet werden u. a. die Themen:
• neue Diagnose- und Monitoringsysteme in vivo und in vitro,
• regenerative Medizin (Geweberegenerierung, Aktivierung endogener Zellen)
• groß angelegte Studien zu Genom- und Proteomfunktionen (z. B. im Bereich der Krebsforschung)
• Ursachen und Therapien der Schizophrenie sowie psycho-soziale Faktoren von Hirnleistungsstörungen, Verbesserung der Demenzversorgung
• Neue Therapien gegen HIV/AIDS, Malaria, Tuberkulose, SARS, Vogelgrippe
• Prävention und Behandlung von Herzversagen und Herzrhythmusstörungen, Schwangerschafts- und Typ-1-Diabetes
• Arzneimittelresistenzen, Patientensicherheit und alternative Medizin
• seltene und vernachlässigte Krankheiten, Kinder- und Jugendkrankheiten
• Kosteneffizienz und Organisation des Gesundheitswesens
Die Anträge zu den meisten Themen werden in einem einstufigen Verfahren ausgewählt. Projekte zur Hochdurchsatzforschung, Massendatenerfassung und Systembiologie sollen einem zweistufigen Auswahlverfahren unterliegen.
Die Konkurrenz bei europäischen Fördermittelanträgen ist groß. Nur etwa 15 Prozent der Anträge haben überhaupt Aussicht auf Erfolg, bei einzelnen Themen wie z. B. der Hirnforschung sind es nicht mehr als 10 Prozent. Einzelne Details aus dem Arbeitsprogramm und formale Kriterien müssen unbedingt beachtet werden. Viele Antragsteller bauen daher auf externe Expertise, um sich eine größtmögliche Erfolgschance zu sichern.