fit und munter - Zähneknirschen - die schmerzhafte Stressbewältigung im Schlaf

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Zähneknirschen - die schmerzhafte Stressbewältigung im Schlaf

Pfungstadt (Südhessen) - Dr. med. dent. MSc. MSc. Andreas Jung von der Zahnklinik Jung klärtüber diese Problem auf und nennt Behandlungsmöglichkeiten.
Zähneknirschen ist ein weitverbreitetes Problem in unserer Gesellschaft: fast jeder Dritte hat damit zu kämpfen. Gerade nachts wird so Stress abgebaut oder es beruht auf einem kieferorthopädischem Problem. "Die Folgen sind für die Patienten sehr schmerzhaft, da es die Zähne und Kiefergelenksknochen massiv belastet", weiß Dr. Andreas Jung. "Häufig erkennt es ein Patient zunächst daran, dass sich der Unterkiefer verspannt anfühlt," so Dr. Jung weiter.

Es gibt verschiedene Theorien, die versuchen die Ursache dieses Problems zu erklären. Manche Forscher vergleichen das Knirschen beispielsweise mit dem Rapid Eye Movement (REM), was die Augenbewegung in bestimmten Schlafphasen beschreibt. Hierbei wäre das Zähneknirschen also eine unbewusste, vom Nervensystem gesteuerte Kaumuskelaktivität. Darüber hinaus wird es als Reaktion auf Stress gesehen. Evtl. besteht sogar die Möglichkeit, dass dies ein evolutionär bedingtes Phänomen zur Reduktion von Aggressionen ist.

Die Beschwerden sind umfassend und das Knirschen selbst ist nicht so einfach zu beheben. "An den Zähnen direkt lassen sich oftmals Schliffspuren feststellen. Des Weiteren kann eine Lockerung von Zähnen die Folge sein, da der Zahnhalteapparat angegriffen wird", so Dr. Andreas Jung. Darüber hinaus klagen manche Patienten über Muskelverspannungen, so dass sogar orthopädische Auswirkungen auf die Halswirbelsäule oder die Schultergelenke keine Seltenheit sind. Außerdem ist eine Wechselwirkung mit Tinnitus nicht ausgeschlossen.

Die Behandlung sollte, um ein optimales Ergebnis zu erzielen, auf verschiedene Säulen aufbauen: Die Zähne werden durch eine Schiene oder harte Folie geschützt. Weiche Folien sind laut Studien nicht zu empfehlen, weil sie das Zähneknirschen evtl. sogar noch fördern können. Zusätzlich können Entspannungstherapien, Yoga und autogenes Training helfen, um das Knirschen langfristig zu unterbinden und nicht nur die Zähne, sondern den gesamten Organismus zu schützen.

In jedem Fall sollten Sie Zähneknirschen ernst nehmen und im Sinne Ihrer Zähne und Ihres ganzen Körpers handeln.

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