Berlin, 26.01.2012 (KGS). Mehr als 40 Millionen Deutsche tragen eine Brille. Das sind fast zwei Drittel der erwachsenen Bundesbürger. Die Zahl der Brillenträger ist damit seit zehn Jahren gleich bleibend hoch. Blickt man weiter zurück, so hat sich ihr Anteil unter den 20 bis 29-Jährigen in den letzten 60 Jahren sogar mehr als verdoppelt. Auch Kontaktlinsen kommen immer häufiger zum Einsatz. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Allensbach-Brillenstudie im Auftrag des Kuratorium Gutes Sehen e.V. (KGS).
Nutzten im Jahr 1952 erst rund 13 Prozent der Bevölkerung zwischen 20 und 29 Jahren eine Brille, so sind mittlerweile fast 30 Prozent in dieser Altersgruppe Brillenträger. Der langfristige Anstieg mag auch mit veränderten Lebensbedingungen zusammenhängen, wie z.B. einer Zunahme der Arbeit am Bildschirm, die präzises Sehen erfordert. Aber auch die Leistungsfähigkeit und der hohe Komfort moderner Gläser und Fassungen sowie das vielfältige Brillenangebot dürften ihren Teil beigetragen haben. So hat sich die Brille vom „notwendigen Übel“ zum gern getragenen Accessoire und “Persönlichkeitsverstärker” gewandelt. Die Studie zeigt, dass sich viele der befragten Personen des Styling-Potenzials der Brille bewusst sind: Immerhin 41 Prozent sind der Ansicht, eine Brille mache viele Menschen interessanter. 40 Prozent stimmen der Aussage zu, dass eine Brille die Persönlichkeit unterstreiche. Auf fast jeden Dritten wirken Brillenträger intelligenter.
Auch der Anteil der Kontaktlinsenträger ist seit der letzten Erhebung 2008 gestiegen und hat sich damit seit 1993 fast verdoppelt. Aktuell nutzen rund 3,4 Millionen Menschen die “unsichtbare Brille”. Die steigende Beliebtheit der kleinen Sehhelfer dürfte auch der Entwicklung immer “augenfreundlicherer” Materialien und einer damit einhergehenden besseren Verträglichkeit zu verdanken sein. Etwas mehr als die Hälfte der Linsenträger – 1,8 Millionen Menschen – tragen ihre Kontaktlinsen regelmäßig. Die anderen 1,5 Millionen wechseln zwischen Brille und Linsen. Diese kommen bei gelegentlichen Nutzern in erster Linie zu “besonderen Anlässen” (71 Prozent) oder beim Sport (61 Prozent) zum Einsatz. Knapp die Hälfte kombiniert ihre Kontaktlinsen mit einer Sonnenbrille. Bei der Arbeit bevorzugen die meisten Fehlsichtigen nach wie vor die Brille. Nur ein Fünftel derjenigen, die hin und wieder zu Kontaktlinsen greifen, tut dies am Arbeitsplatz.
Die Allensbacher Untersuchung zum Sehbewusstsein der Deutschen wird seit 1952 im Abstand von drei Jahren durchgeführt. Initiator der Studie ist das Kuratorium Gutes Sehen. Die Ergebnisse basieren auf rund 3.600 Interviews mit repräsentativ ausgewählten Personen ab 16 Jahren.
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