Beitrag: 1:55 Minuten
Anmoderationsvorschlag: In Deutschland erkranken jedes Jahr rund
450.000 Menschen an Krebs. Zunehmende Umweltgifte, Übergewicht,
Rauchen oder übermäßiger Alkoholgenuss erhöhen das Risiko, an Krebs
zu erkranken. Deshalb ist eine gesunde Lebensweise der beste Weg, um
einer Krebserkrankung vorzubeugen. Genauso wichtig ist auch die
Krebs-Früherkennung, denn so können noch viele Leben gerettet werden.
Wie man Krebs rechtzeitig erkennt, verrät uns zum Weltkrebstag
(04.02.2012) Uwe Hohmeyer.
Sprecher: Plötzlicher Gewichtsverlust, ständig müde und
abgeschlagen: All das können erste Hinweise auf eine Krebserkrankung
sein. Spätestens dann wird ein Besuch beim Arzt fällig. Nur er kann
die richtige Diagnose stellen, sagt Andrea Michelsen vom Deutschen
Verband Technischer Assistentinnen und Assistenten in der Medizin.
O-Ton 1 (Andrea Michelsen, 0:16 Min.): "Wenn ein erster
Krankheitsverdacht besteht, reichen die Möglichkeiten vom Abtasten
oder Abhören, auch über Blut-, Urin- und Stuhluntersuchungen bis hin
zur Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung. Und wenn ein sehr
konkreter Verdacht besteht, wird zusätzlich eine Gewebeprobe oder ein
Abstrich entnommen."
Sprecher: Keine Rolle bei der Früherkennung spielen dagegen die
sogenannten Tumormarker, wie fälschlicherweise oft behauptet wird.
Zwar...
O-Ton 2 (Andrea Michelsen, 0:30 Min.): "...sind Tumormarker
biochemische Stoffe, die vom Tumor selbst oder als Reaktion darauf
gebildet werden. Und jeder Mensch besitzt diese biochemischen Stoffe
im eigenen Körper, aber meistens eben nur in ganz geringen Mengen. Es
gibt keine generellen Normalwerte, die man vergleichen könnte. Sie
sind aber umso wichtiger während der Behandlung und bei der
Nachsorge. Denn ist ein Tumormarker nach einer erfolgreichen
Krebsbehandlung abgefallen und steigt dann wieder an, dann ist das
ein Hinweis auf einen möglichen Rückfall oder sogar eine
Metastasenbildung."
Sprecher: Aber auch nur dann, wenn diese Tumormarker von
geschulten medizinisch-technischen Assistenten in Laboratorien mit
Qualitätssicherungssystem kontrolliert und bestimmt werden. Nur so
kann beispielsweise verhindert werden...
O-Ton 3 (Andrea Michelsen, 0:31 Min.): "... dass ungeeignete
Blutproben untersucht werden, die beispielsweise falsch abgenommen
oder auch transportiert wurden. Oder es wurde an einem anderen
Messgerätesystem analysiert und es gibt einen Sprung in der
Werte-Höhe. Auch das kann zur falschen Aus- oder Bewertung führen.
Und wenn hier ein Verdacht besteht auf einen falsch hohen oder falsch
niedrigen Wert, wird der behandelnde Arzt mit dem Ergebnis der
Untersuchung, aber auch mit den Einflussfaktoren über das Ergebnis
informiert. Und das macht insgesamt die Diagnostik sehr zuverlässig."
Abmoderationsvorschlag: Also nicht vergessen: Immer an die
Krebsvorsorge denken und sich regelmäßig vom Arzt gründlich
durchchecken lassen.
Interview: 3:55 Minuten
Anmoderationsvorschlag: In Deutschland erkranken jedes Jahr rund
450.000 Menschen an Krebs. Zunehmende Umweltgifte, Übergewicht,
Rauchen oder übermäßiger Alkoholgenuss erhöhen das Risiko, an Krebs
zu erkranken. Deshalb ist eine gesunde Lebensweise der beste Weg, um
einer Krebserkrankung vorzubeugen. Genauso wichtig ist auch die
Krebs-Früherkennung, denn so können noch viele Leben gerettet werden.
Wie man Krebs rechtzeitig erkennt, verrät uns zum Weltkrebstag
(04.02.2012) Andrea Michelsen. Sie ist Vorstandsvorsitzende des
Deutschen Verbands Technischer Assistentinnen und Assistenten in der
Medizin e.V., hallo.
Begrüßung: "Hallo, grüße Sie!"
1. Frau Michelsen, wie kann der Arzt denn überhaupt erkennen, dass
man Krebs hat?
O-Ton 1 (Andrea Michelsen, 0:27 Min.): "Wenn ein erster
Krankheitsverdacht besteht, reichen die Möglichkeiten vom Abtasten
oder Abhören, auch über Blut-, Urin- und Stuhluntersuchungen bis hin
zur Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung. Und wenn ein sehr
konkreter Verdacht besteht, wird zusätzlich eine Gewebeprobe oder ein
Abstrich entnommen. Wichtig ist allerdings, dass Sie bei auffälligen
Veränderungen, wie beispielsweise plötzlichem Gewichtsverlust oder
ständiger Müdigkeit und Abgeschlagenheit, überhaupt zum Arzt gehen,
damit er nachschauen kann."
2. Für die Krebsbehandlung stehen heute sehr gute Verfahren zur
Verfügung. Von chirurgischen Eingriffen über die Chemotherapie bis
zur hochpräzisen Strahlentherapie. Lässt sich der Erfolg der
Behandlung messen?
O-Ton 2 (Andrea Michelsen, 0:35 Min.): "Ja, messen lässt sich ein
Behandlungserfolg einerseits mit einem simplen Größenvergleich,
beispielsweise Ultraschall oder Computertomographie. Aber auch mit
Blutuntersuchungen auf sogenannte Tumormarker, die in der
Krebsnachsorge eine wichtige Rolle spielen. Dabei sind Tumormarker
biochemische Stoffe, die vom Tumor selbst oder als Reaktion darauf
gebildet werden. Und jeder Mensch besitzt diese biochemischen Stoffe
im eigenen Körper, aber meistens eben nur in ganz geringen Mengen.
Erst ein Krebs verändert diese Konzentration so stark, dass sie zur
Erkennung und Verlauf-Kontrolle der Krankheit genutzt werden können."
3. Gibt es eigentlich für jeden Krebs einen eigenen Tumormarker?
O-Ton 3 (Andrea Michelsen, 0:25 Min.): "Nein, Tumormarker sind
nicht spezifisch für einzelne Organe. Auch kann aus der Höhe eines
Tumormarkers nicht automatisch auf die Größe des Tumors geschlossen
werden. Manche Krebsarten produzieren sehr verschiedene Tumormarker
und manche auch gleichzeitig. Deshalb muss bei einer Krebserkrankung
für den Patienten immer sein individuelles Muster ermittelt werden.
Und das kann dann in der Behandlung und in der Nachsorge im Verlauf
kontrolliert werden."
4. Wie sieht denn so eine Krebsnachsorge aus?
O-Ton 4 (Andrea Michelsen, 0:38 Min.): "Während der regelmäßigen
Arztbesuche wird Blut abgenommen während der Nachsorge und ins Labor
geschickt, um die Tumormarker zu bestimmen. Wobei diese Tumormarker
biochemische Stoffe sind, die vom Tumor selber oder als Reaktion
darauf gebildet werden. Und jeder Mensch besitzt diese biochemischen
Stoffe im eigenen Körper. Aber meistens nur in geringen Mengen. Und
erst der Krebs verändert diese Konzentration dieser biochemischen
Stoffe so stark, dass sie zur Erkennung und Verlaufskontrolle der
Erkrankung herangezogen werden können. Und ist die Behandlung
erfolgreich, nimmt die Menge der Tumormarker in der Regel im Blut
wieder ab - und damit kann man kontrollieren."
5. Eignen sich Tumormarker auch für die Früherkennung?
O-Ton 5 (Andrea Michelsen, 0:31 Min.): "Nein, Tumormarker eignen
sich definitiv nicht zur Früherkennung oder dem sogenannten
Screening. Im Blut jedes Menschen, also auch bei Menschen ohne eine
Tumorerkrankung, lassen sich die Tumormarker in einer individuellen
Menge nachweisen. Es gibt keine generellen Normalwerte, die man
vergleichen könnte. Sie sind aber umso wichtiger während der
Behandlung und bei der Nachsorge. Denn ist ein Tumormarker nach einer
erfolgreichen Krebsbehandlung abgefallen und steigt dann wieder an,
dann ist das ein Hinweis auf einen möglichen Rückfall oder sogar eine
Metastasenbildung."
6. Wie zuverlässig ist so eine Vorhersage mit Tumormarkern
generell?
O-Ton 6 (Andrea Michelsen, 0:42 Min.): "Tumormarker sollten immer
in Laboratorien mit einem Qualitätssicherungssystem von
medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenten kontrolliert und
bestimmt werden. Sie verhindern, dass ungeeignete Blutproben
untersucht werden, die beispielsweise falsch abgenommen oder auch
transportiert wurden. Oder es wurde an einem anderen Messgerätesystem
analysiert und es gibt einen Sprung in der Werte-Höhe. Auch das kann
zur falschen Aus- oder Bewertung führen. Und wenn hier ein Verdacht
besteht auf einen falsch hohen oder falsch niedrigen Wert, wird der
behandelnde Arzt mit dem Ergebnis der Untersuchung, aber auch mit den
Einflussfaktoren über das Ergebnis informiert. Und das macht
insgesamt die Diagnostik sehr zuverlässig." Andrea Michelsen vom
Deutschen Verband Technischer Assistentinnen und Assistenten in der
Medizin e.V. mit Informationen zur Krebs-Vor- und -Nachsorge und
welche Rolle Tumormarker dabei spielen. Vielen Dank für diese
Informationen!
Verabschiedung: "Gerne. Vielen Dank und tschüss!"
Abmoderationsvorschlag: Also nicht vergessen: Immer an die
Krebsvorsorge denken und sich regelmäßig vom Arzt gründlich
durchchecken lassen.
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Pressekontakt:
Verband Technischer Assistenten in der Medizin e.V.
Andreas Pfeiffer
+49 40 23 51 17 0
andreas.pfeiffer@dvta.de