Der Zahnschmelz ist das härteste Material des menschlichen Körpers. Beim Kauen wirken enorme Kräfte auf die Kauflächen. "Was für die Zähne gilt, gilt genau so auch auch für Zahnersatz. Dieser muss daher aus enorm belastbaren Materialien bestehen," so Dr. Thomas Jung. Bei den früher zur Verfügung stehenden Keramiken war genau diese Festigkeit nicht immer gegeben, sodass diese lediglich für einzelne Kronen, nicht aber für Brücken verwendet werden konnten.
Den Forschern des Otto-Schott-Instituts für Glaschemie an der Universität Jena ist jetzt gelungen Glaskeramiken mit einer nanokristallinen Struktur herzustellen. Diese Keramik ist durch ihre Festigkeit und ihre Eigenschaften für den Einsatz in der Zahnmedizin geeignet. Dieses neuartige Material basiert auf Magnesium-, Aluminium- und Siliziumoxid und erreicht eine sehr hohe Festigkeit. Die Forscher bestätigen, dass diese Keramiken eine etwa fünf Mal höhere Festigkeit haben als früher verfügbare Zahnersatzkeramiken.
Materialien für Zahnersatz müssen sich optisch natürlichen Zähnen ähneln. Dabei spielt nicht nur der Farbton, sondern auch die Transluzenz eine wichtige Rolle.
Um diese Eigenschaften zu erreichen, wird bei der Herstellung ein bestimmtes Temperaturschema verwendet. Die Kristallbildung ist dabei von besonderer Bedeutung. Ist die Keramik zu stark kristallisiert, dann streut es das Licht und wird opak. Die neue Karamik aus Jena bestehen aus Nanokristallen. Diese Kristalle sind so klein, dass sie das Licht nicht stark zu streuen - die Keramik wird dadarch transluzent, also lichtdurchlässig und hat eien dem natürlichen Zahn stark ähnelndes Aussehen.
Leider kommen die Patieneten noch nicht in den Genuss dieses neuen Materials, da bisher zunächst die Grundlagen geschaffen wurden. Für den Praxiseinsatz bedarf es noch weiterer Entwicklungsarbeit.
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