Von den rosa Angebotsblättern für unsere Messeauftritte, habe ich ja schon berichtet. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, jedem und jeder, die bei uns in der Nähe vorbeikamen, eines unserer Angebots-Blättchen in die Hand zu drücken. Das führte dazu, dass nach kurzer Zeit praktisch kein Besucher mehr ohne das rosa leuchtende Blättchen in der Hand in der Halle unterwegs war. Insgesamt haben wir alleine in München ungefähr 15.000 davon verteilt, während die meisten sonstigen Aussteller sich an maximal 10 Fotokopien festhielten, die die Kunden nur am Stand lesen, aber nicht mitnehmen durften. Der Kosten wegen!
Jahre später haben unsere ersten Kunden noch nach diesen Blättern und mit den dreistelligen Bestellnummern, die wir damals hatten, bestellt. Die Bestellnummer 110 für unseren Wald-Erdbeere Früchtetee hat sich übrigens seit damals bis heute gehalten.
Etwas ganz Besonderes kam uns am Sonntag dem 3. Mai 1987 entgegen. Es war sozusagen ein ganz außergewöhnlicher Messe-Sonntag. Einerseits waren wir als Aussteller auf der Verbrauchermesse "vitalis" in der Olympiahalle. Andererseits feierte Papst Johannes Paul II im benachbarten Olympiastadion vor ca. 82.000 Menschen eine Papstmesse.
Als die Papstmesse vorüber war, gab es ein heftiges Gewitter, was seinerzeit sogar den Papst daran hinderte mit dem Helikopter nach Augsburg weiter zu reisen. Die Gläubigen aus dem Stadion strömten in die Olympiahalle, um sich vor den vom Himmel prasselnden Wassermassen zu schützen. Der Papst musste mit dem Auto nach Augsburg chauffiert werden, die Gläubigen schützten sich mit irdischen Olympiadächern vor himmlischen Unwettern.
Ich erinnere mich noch genau daran, wie die Luft in der Halle immer stickiger und heißer wurde und so dem schwülheißen Klima in Assam recht nahe kam. Die Hallenleitung weigerte sich aber dennoch penetrant die Lüftung höher zu fahren. Das sei so Vorschrift, so festgelegt und damit basta! So fanden unsere kleinen flüssige Tee-Kostproben reißenden Absatz. Unseren Früchtetee Maracuja präsentierten wir recht katholisch. In einem Singsang priesen wir ihn an als "Maaa raaaaa cuja" (zumindest die katholischen Leser werden es verstehen), was zu einem kleinen Siegeszug wurde.
Unsere Tees bekamen zwar keinen Segen von ganz oben, aber den Segen und den grandiosen Zuspruch der Besucher. Unsere Stimmbänder versagten dafür aber jeden Abend den Dienst und wir konnten nur noch krächzen, viel Salbeitee trinken, und völlig erschlagen ins Bett fallen.
An den ersten Tagen, als sich nur wenige Menschen in der großen Olympiahalle tummelten, wandten wir eine andere Maßnahme der Verkaufsförderung an. Immer wenn nichts an unserem Stand los war, musste einer von uns den interessierten Kunden mimen und sehr intensiv in unsere leuchtend roten Schnupperdosen hineinriechen. Auch das klappte! Kaum war ein "Kunde" am Stand kamen gleich noch mehr dazu und wollten wissen, was es hier Gutes gab. Diese Taktik hat übrigens noch auf sehr vielen weiteren Messen hervorragend funktioniert. Wie ich vor kurzem erfuhr, hat auch der Gründer eines sehr bekannten, "fast adligen" Modelabels aus Rottendorf bei Würzburg Ähnliches in der Anfangszeit gemacht. Und war damit erfolgreich.
Für Fernsehteams war unser Stand mit den leuchtend roten Stoffen und den schön anzuschauenden Dosen immer wieder sehr attraktiv. So kamen wir des Öfteren ins Fernsehen. Ob das einen Effekt auf unsere Verkäufe hatte, wage ich ja zu bezweifeln, aber für unser Ego war es Balsam pur. So probierte z.B. eines Tages der damalige Hannover Oberbürgermeister Schmalstieg vor laufenden Fernsehkameras medienwirksam an unserem Stand auf einer Ausstellung in Hannover unseren Tee.
Hier können Sie den ersten Teil nachlesen!
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