Immer öfter wehren sich Haushaltshilfen und Pflegehilfen aus Osteuropa gegen ihre Arbeitsbedingungen in Haushalten von Pflegebedürftigen.Dies zeigen auch die zunehmenden Meldungen wegen arbeits- und sozialversicherungsrechtlicher Verstöße bei den Beratungsstellen für entsendete Beschäftigte. Leider nimmt die Zahl der deutschen Vermittlungsagenturen, die osteuropäische Hilfen vermitteln, stark und unkontrolliert zu. Es herrscht regelrecht Goldgräberstimmung! Doch Achtung! Der Grossteil dieser Vermittler hat von Pflege keine Ahnung. Brauchen sie eigentlich auch nicht. Denn anders als deutsche Pflegedienste, die ihr Personal sozialversichert angestellt haben,übernehmen diese Agenturen keine arbeits-bzw. sozialversicherungsrechtliche, geschweige denn fachliche Verantwortung. Hier reicht eine ansprechende Webseite und der Kontakt zu osteuropäischen Entsendefirmen. Kassiert wird für die Vermittlung. Anders als viele gutgläubige Familien annehmen, entsteht der Dienstleistungsvertrag nicht etwa mit dem deutschen Vermittler, sondern mit dem ausländischen Entsendeunternehmen.Doch dies verschweigen diese Agenturen gerne. Damit wird ein Konstrukt auf den Weg gebracht, das bei näherer Betrachtung so manche rechtliche Falle beinhaltet. Die Familien oder Pflegebedürftigen dürfen nämlich bei dieser Konstruktion keine Weisungen wie Arbeitszeitregelung oder Arbeitsanweisungen an die Haushaltshilfe bzw. Pflegehilfe geben. Tun sie es doch,liegt der Tatbestand der Arbeitnehmerüberlassung vor.Wüßten die meisten Familien, auf was sie sich da einlassen, würden sie von vornherein solche Anbieter meiden. Die einzige saubere Lösung bleibt nach wie vor der Weg über die Bundesagentur für Arbeit oder ein Pflegedienst mit Sitz in Deutschland.