Mülheim im August 2008. Zahnfüllungen oder Zahnersatz benötigen die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens. Längst bieten neue Methoden optimale Alternativen zu unschönen oder aufwendigen Lösungen. Allerdings wissen die wenigsten Patienten, welche Materialien sich anschließend in ihrem Körper befinden. Was kommt also alles in den Mund? Dr. Christoph Sliwowski und Dr. Michael Weber, ärztliche Leiter der Zahnklinik Rhein-Ruhr, stellen die häufigsten Methoden vor.
Neue Materialien ersetzen Amalgam Bei Füllungen unterscheiden Zahnärzte zwischen harten und weichen Füllstoffen. Amalgam-Legierungen gehören zu den weichen Stoffen und bestehen aus Metallpulvern, die der Zahnarzt mit Quecksilber mischt. Aus ästhetischen Gründen eignet sich das dunkle Material nur für Backenzähne. Amalgam geriet aufgrund des Quecksilberanteils immer wieder in die Kritik. „Bereits vorhandene, oft schon defekte Füllungen lassen sich durch attraktive neue Materialien ersetzen“, weiß Dr. Weber. Komposite bieten eine gute Alternative. Außer Kunststoff enthalten sie Füllstoffe wie Glas, Quarz oder Keramik und passen sich im Gebiss hervorragend an. Daher gelten sie als ideal für den Frontzahnbereich.
Ästhetik steht im Vordergrund
Im Bereich der harten Füllungen findet Gold oft Anwendung. Gute Verträglichkeit und lange Haltbarkeit machen Goldinlays zum hochwertigen Zahnersatz. „Da sich reines Gold durch seine zu geringe Härte nicht zur Verarbeitung eignet, verwenden wir Mischungen mit Silber, Kupfer und Platin“, sagt Dr. Weber. Ästhetisch optimale Lösungen finden Patienten in Keramikinlays. Zahntechnische Labore stellen per Computertechnik erstklassige Inlays her, die sich in Form und Farbe dem Gebiss angleichen. Lichtdurchlässig, äußerst bioverträglich und stabilisierend – Keramikfüllungen genügen selbst höchsten Ansprüchen.
Bei umfangreichen Schäden helfen Kronen, die angegriffene Substanz zu stabilisieren. Wie bei Füllungen verarbeiten Labore medizinische Metalle, Kunststoffe und Keramik. Häufig fällt die Wahl auf Goldkronen, die Dentaltechniker aufgrund ihrer auffälligen Farbe bevorzugt mit einer Keramikschicht überziehen. Ähnlich verhält es sich mit Zahnbrücken. Auch hier gewährleisten verblendete Metalllegierungen nicht nur ein schönes Erscheinungsbild, sondern durch die dauerhafte Befestigung optimalen Halt.
Implantate sitzen sicher und fest im Kiefer
Bei Zahnverlust zeigt Titan sehr positive physikalische Eigenschaften. Beispielsweise reagiert es nicht mit anderen Metallen, lässt eine individuelle Verarbeitung zu und eignet sich für die Herstellung von Implantaten ausgesprochen gut. Patienten, die einen dauerhaften und ästhetisch perfekten Ersatz wünschen, erhalten mit den künstlichen, festsitzenden Zahnwurzeln bestmögliche Ergebnisse. Zusätzlich profitieren sie in der Zahnklinik Rhein-Ruhr von einem neuen Implantat-System. Mediziner reparieren dort dank einer individuell angefertigten Schablone komplett zahnlose Unterkiefer in nur 30 Minuten. Neben guter Verträglichkeit und entfallender Einheilphase entstehen im Vergleich zu anderen Methoden wesentlich geringere Kosten. Dr. Sliwowski klärt auf: „Implantate bestehen neben Titan oft aus Zirkonoxid, das sich insbesondere für Allergiker vorteilhaft auswirkt. Fremdkörperreaktionen treten extrem selten auf, weil sich das auch als „Weißes Gold“ bezeichnete Biomaterial nicht nur neutral verhält, sondern sogar antiseptisch wirkt.“
„Generell raten wir, neben der Entscheidung für die richtige Behandlung vor allem auf qualitativ hochwertige Arbeit von Zahnarzt und Zahntechniker zu achten“, empfiehlt Dr. Weber.