Berlin (vfa). Für Krebspatienten gibt es 13 neue Krebsmedikamente, die derzeit im Zulassungsverfahren sind oder vor der Markteinführung stehen. "Nie zuvor haben Pharma-Unternehmen so erfolgreich für neue Krebsmedikamente geforscht wie in den letzten Jahren," kommentierte Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), dies heute in Berlin mit Blick auf den Welt-Krebs-Tag am 4. Februar 2012.
Fischer weiter: "Ein ganzes Drittel ihrer Forschung widmen forschende Pharma-Unternehmen der Bekämpfung von Krebs; und das mit Erfolg: Für 13 ihrer neuen Krebsmedikamente läuft derzeit das Zulassungsverfahren, oder ihre Markteinführung steht bevor. Patienten können neue Hoffnung schöpfen!"
Die neuen Präparate sind insbesondere zur Behandlung von Tumoren der Brust, Lunge, Schilddrüse, Haut, Niere und Knochen sowie gegen verschiedene Leukämien und Lymphome entwickelt worden. Mehrere davon werden ganz neue Wirkprinzipien in die Krebstherapie einführen, etwa die Hemmung des nur bei bestimmten Tumoren auftretenden Enzyms EML4-ALK (Echinoderm microtubule-associated protein-like 4 anaplastic lymphoma kinase).
Personalisierte Medizin Bei vier der kommenden Präparate ist ein Einsatz im Sinne der personalisierten Medizin vorgesehen. Personalisierte Medizin bedeutet, dass nicht allein die Krankheitsdiagnose bestimmt, wie behandelt wird, sondern noch weitere Informationen über genetische oder andere Eigenheiten des einzelnen Patienten in die Entscheidung einfließen. Im Falle der vier Medikamente heißt es, dass der Arzt bei seinen Patienten erst einen Vortest durchführt: Ist er positiv, dann wird das betreffende Medikament mit hoher Wahrscheinlichkeit bei diesem Patienten anschlagen und von ihm vertragen - und es kann verordnet werden. Zeigt der Test das nicht, kann der Arzt auf ein anderes Medikament ausweichen. Unwirksame Therapieversuche werden vermieden und die richtige Dosierung angepasst.
Dieses moderne Therapieprinzip ist nicht auf die Krebsmedizin beschränkt, wird von dieser aber schon am längsten und am umfassendsten eingesetzt (siehe www.vfa.de/personalisiert).
Nicht für alle Medikamente lässt sich ein geeigneter Vortest finden. "Doch wo das möglich ist, bringt es Vorteile für Patienten wie Kostenträger", so Fischer. "Die Patienten erhalten eine höhere Gewissheit, dass ihnen das verordnete Medikament auf Anhieb hilft und ungewollte Nebenwirkungen vermieden werden; und die Kostenträger bekommen eine höhere Effizienz im Gesundheitswesen. Letztlich bedeutet das auch einen hohen volkswirtschaftlichen Gewinn, denn die Qualität der medizinischen Versorgung wird erheblich verbessert, und die Ressourcen können gezielt eingesetzt werden."
"Wir gehen deshalb davon aus", so Fischer weiter, "dass es bei der frühen Nutzenbewertung, der sich jedes neue Medikament unterziehen muss, positive Berücksichtigung findet, wenn für ein Medikament erforscht wurde, wie es personalisiert eingesetzt werden kann. Denn wenn ein Arzt schneller eine Therapie findet, die beim Patienten anschlägt und die er verträgt, dann stellt das doch ohne Zweifel einen patientenrelevanten Nutzen dar."
Fischer abschließend: "In aller Regel ist es bei der Behandlung einer Krebserkrankungen nicht mit einer einzigen Behandlung getan. Erfolg versprechend ist vielmehr, mehrere Therapiemaßnahmen (wie Operation, Bestrahlung und ein Medikamenteneinsatz) gleichzeitig und nacheinander anzuwenden. Jedes einzelne Krebsmedikament kann dafür ein wichtiger Therapiebaustein sein, auch wenn es für sich genommen die Krankheit nicht dauerhaft in Schach hält. Auch dies muss bei der frühen Nutzenbewertung von Krebsmedikamenten angemessen berücksichtigt werden!"
Eine Liste der Krebsmedikamente im Zulassungsverfahren in der EU oder vor der Markteinführung finden Sie unter www.vfa.de/pm20120203 Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 43 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 85.000 Mitarbeiter.
Mehr als 17.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.
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