Hannover im Februar 2012. Gesundheitliche Probleme im Enddarmbereich wie Hämorrhoiden treten bei jedem zweiten Erwachsenen über 50 Jahre auf, doch Scham und Schmerzen machen Betroffenen das Leben schwer. Als Hämorrhoiden bezeichnet man ein Schleimhautpolster, welches zusammen mit dem Schließmuskel zur Abdichtung des Afters dient. Es besteht aus einem engen Geflecht von Arterien und Venen, die für die Durchblutung des Polsters sorgen. Wie bei Krampfadern in den Beinen können auch sie ihre Elastizität und Funktion verlieren, es kommt zu Stauungserscheinungen wie Blutungen, Juckreiz und einem Austreten der Hämorrhoiden aus dem After. Bei einem schweren Leiden können dann nur operative Methoden Abhilfe schaffen. Hier gibt es seit Kurzem minimalinvasive Verfahren, die ohne größere Operationen auskommen. Dazu zählt die neuartige Laserhämorrhoidoplastie. „Mit dieser neuen Behandlungsmethode bieten wir Patienten auch mit fortgeschrittenem Stadium ein schmerz- und schnittfreies Verfahren an, das sie schonend von ihren Qualen befreit“, sagt Prof. (Staatsuniv. f. Med. Chisinau) Dr. Dr. Stefan Hillejan, Spezialist für Venen- und Enddarmerkrankungen von der Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen in Hannover.
Ganz ohne Schnitte und Schmerzen
Mit diesem circa 15-minütigen ambulanten Eingriff in Lokalanästhesie oder Kurznarkose können Proktologen mithilfe eines speziellen Lasers ein Hämorrhoidalleiden von innen entfernen. Dabei benutzt der Arzt den Laser nicht wie sonst üblich als eine Art medizinisches Schneidewerkzeug, um ein erkranktes Gewebe zu entfernen, sondern führt ihn wie eine Sonde ins Innere des Schleimhautpolsters ein. Genauer gesagt: Durch eine minimale Öffnung führt der Behandler eine Führungskanüle mit einer gradlinig abstrahlenden Laserfaser in die Hämorrhoide bis zu der erweiterten Hämorrhoidalarterie ein, erhitzt sie durch eine kontrollierte Laserstrahlung und verschließt sie sicher. Als Folge sinkt der Druck in den Hämorrhoiden und sie bilden sich selbstständig wieder zurück. Parallel dazu klingen die Beschwerden ab. „Diese neue Laserbehandlung kommt ohne größere Operation und Wunden aus und auch das Schließmuskelgewebe bleibt verschont. Demnach treten weniger Nebenwirkungen auf und der Heilungsprozess wird beschleunigt“, so Prof. Hillejan.
Hämorrhoiden wirksam vorbeugen
Damit ein Hämorrhoidalleiden gar nicht erst entsteht, sollten Erwachsene unbedingt auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten: Vollkornprodukte, Obst und Gemüse sollten auf dem täglichen Speiseplan stehen. Daneben ist eine Flüssigkeitsaufnahme von zwei bis drei Litern mit Wasser, Saftschorlen oder Tee unerlässlich, um so am besten einer Verstopfung vorzubeugen. Denn diese zählt zu den Hauptgründen für die Entstehung von Hämorrhoiden, da durch eine ballaststoffarme Ernährung und mangelnde Flüssigkeit der Stuhl hart und der Darm träge wird. „In der Folge müssen Betroffene beim Stuhlgang vermehrt pressen, die Blutgefäße in den Schleimhautpolstern überdehnen sich und es kommt zu den genannten Symptomen. Als weitere Hauptursachen der Erkrankung gelten zudem Bewegungsmangel, Übergewicht sowie eine entsprechende Veranlagung“, erklärt Prof. Hillejan.
