Am 5. Februar schloss die weltgrößte Münzenmesse, die World Money Fair, ihre Pforten. Viele Numismatiker, Anleger, Gelegenheitssammler und andere Neugierige bestaunten die Messe mit ihren unzähligen Specials und Attraktionen. Rund 15.000 Besucher kamen ins Berliner Estrel Convention Center und bestaunten die Messestände. Vom britischen Männerchor über das bunte Potpourri alter und neuer Münzen bis hin zur teuersten jemals in Deutschland versteigerten Münze hatte die Messe viel zu bieten.
Numismatische Schätze auf der World Money Fair 2012
Wenn Briefmarken die Visitenkarten der Länder sind, dann sind die Münzen längst zu repräsentativen Botschaftern der Nationen geworden. Dies war vor allem auf der diesjährigen Münzenmesse in Berlin zu beobachten. Mit über 300 Austellern aus 45 Ländern ist die World Money Fair die größte und vielfältigste ihrer Art. Die Messeleitung musste sogar einen zusätzlichen Bereich anmieten, um alle Stände der Messeteilnehmer unterzubringen. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Messe mit ihren numismatischen Schätzen selbst für Nichtsammler höchst interessant und sehenswert erschien. Von der antiken Drachme bis zur modernen Euro-Sammlermünze gab es jede Menge Schätze zu bestaunen.
Familienrubel des russischen Zaren Nikolaus I. und 2-Euro-Sondermünzen "Schloss Neuschwanstein"
Bereits am Vorabend der World Money Fair kam es zu einer sagenhaften Versteigerung. Das Auktionshaus Künker versteigerte den Familienrubel des russischen Zaren Nikolaus I. aus dem Jahr 1836. Mit einem Zuschlag von 650.000 Euro wurde dieser außergewöhnliche Rubel mit dem seltenen Münzporträt des Zaren versteigert. Damit avancierte diese Münze zur teuersten Münze, die jemals in Deutschland versteigert wurde.
Mit dem attraktiven Motiv der 2-Euro-Münze "Schloss Neuschwanstein" aus Bayern fanden viele Münzsammler mit weniger Kleingeld in der Tasche ihr persönliches Schnäppchen: Ein "Märchenschloss für zwei Euro". So gab es regen Andrang am traditionellen Erstverkaufstag am Stand der Münzhandelsgesellschaft Deutsche Münze, um ein Fünferset niegelnagelneuer 2-Euro-Stücke (mit den Prägezeichen aller fünf deutschen Prägestätten) gegen zehn Euro einzutauschen.
Numismatik-Glückspiel mit 10-Euro-Münzen und der Männerchor des Gastlandes Großbritannien
Wer 10 Euro in Form eines Scheines in den Geldautomaten des Berufsverbandes des Deutschen Münzfachhandels schob, konnte eine 10-Euro-Gedenkmünze für die eigene Münzsammlung zu Hause erhalten. Welche Münze jedoch der Sammler von den 10-Euro-Münzenausgaben des letzten Jahres erhielt, blieb allein das Geheimnis der Maschine. Ein Glücksspiel mit Gewinn für jeden Sammler.
Natürlich gab es noch viele weitere Attraktionen auf der Münzenmesse World Money Fair. Ein außerordentliches Ereignis sei hier jedoch noch erwähnt. Denn die besondere Aufmerksamkeit der Besucher galt in diesem Jahr dem Stand der Royal Mint, da Großbritannien diesjähriges Ehrengastland war. Das Olympiamünzen-Programm der Sommerspiele "London 2012 sowie das diamantene Thronjubiläum der Queen standen hier im Fokus des Besucherinteresses. Zusätzlich erfreute ein 32-köpfiger Männerchor der Royal Mint die Messebesucher mit den schönsten englischen Volksweisen. Als dann noch "Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus" der britischen Sangesbrüder erklang, war die junge Hostess am Stand von "Deutsches Münzen Magazin" gegenüber derart überwältigt, dass ihr die Tränen vor Rührung flossen.
Messe-Termin der nächsten World Money Fair 2013
Die Besucher der weltgrößten Münzenmesse konnten natürlich auch gezielt nach alten oder neuen Münzen aus aller Welt suchen. An den jeweiligen Ständen der Aussteller, wie z. B. auch am Stand von MDM, konnten sich begeisterte Numismatiker, selbstverständlich auch die Anleger unter den Sammlern wie auch Gelegenheitssammler und Anfänger beraten lassen. Zum Abschluss gab es noch einen guten Rat von Barbara Balz für alle diejenigen, die in diesem Jahr nicht dabei sein konnten: "Save the date", sagte die Messechefin, "die nächste World Money Fair - dann mit Frankreich als Ehrengastland - findet vom 1. bis 3. Februar 2013 statt!"