In einem wissenschaftlichen Artikel setzen sich Finkel und Mitarbeiter mit den Möglichkeiten des Online-Dating auseinander. Positiv stehen die Autoren den verschiedenen Partnerbörsen zu, dass sie ihren Nutzern einen erleichterten Zugang zu anderen partnersuchenden Personen vermitteln. Entsprechend gehen die Autoren ebenfalls davon aus, dass eine zunehmende Anzahl an Personen ihre Lebenspartner tatsächlich über das Angebot von Online-Partnervermittlungen findet. Kritisch setzen sich die Autoren allerdings auseinander insbesondere mit der Effizienz der Vermittlungs-Algorithmen, dem Informationsgehalt der Vorschläge, dem typischerweise etablierten Prinzip der Auswahl unter möglichst vielen Vorschlägen sowie auch der Wirksamkeit der durch die Partnerbörsen den Mitgliedern zur Verfügung gestellten Online-Kommunikationsmöglichkeiten.
Die Autoren weisen vor allem darauf hin, dass die Anbieter keine wissenschaftlichen Daten zu ihren Vermittlungs-Algorithmen vorlegen. Die wesentlichen Faktoren für eine Entstehung und Aufrechterhaltung von Partnerschaften seien außerdem in der direkten Interaktion der Beteiligten zu lokalisieren, so dass hierfür relevante Informationen nach Einschätzung der Autoren nicht im Vorfeld über Fragebögen erhoben werden können. Außerdem stellen die Autoren spezifisch in Frage, dass der Vorgang der Suche in Profilen es den Nutzern wirklich ermögliche, für eine Partnerschaft relevante Merkmale zu erkennen und auf dieser Basis eine informierte Entscheidung zu treffen. Sie weisen ferner darauf hin, dass die Auswahl unter einer großen Anzahl an simultanen Vorschlägen zu einem oberflächlichen Auswahlprozess führen könne, der der Entstehung einer Partnerschaft eher im Wege stehen möge. In Zweifel gezogen wird ferner, dass die virtuelle Kommunikation ein vertieftes Kennenlernen in der realen Welt tatsächlich fördert.
Die alternative Partnerbörse www.Gleichklang.de hat sich mit diesen kritischen Überlegungen auseinandergesetzt und eine ausführliche Antwort in einem neuen Artikel in ihrem Blog veröffentlicht: http://wp.me/pWdnm-iC
Gleichklang weist die Kritik an den Matching-Algorithmen zurück. Da die Matching-Algorithmen zum Kern der geschäftlichen Tätigkeit der Online-Partnerbörsen gehören, ist es nach Ansicht von Gleichklang nicht zu erwarten, dass diese im Detail veröffentlicht würden. Während Gleichklang die genaue mathematische Spezifikation des verwandten Matching-Algorithmus daher nicht bekannt gibt, werden die Grundprinzipien des Matching-Algorithmus aber transparent dargestellt. Da zahlreiche Untersuchungen belegt haben, dass die über Fragebögen erhobene Persönlichkeitsähnlichkeit positiv mit Dauerhaftigkeit und Zufriedenheit von partnerschaftlichen Beziehungen zusammenhängt, sei es dabei sehr wohl möglich, über ein Matching eine begründete Vorauswahl zu treffen. Dies betreffe auch die Interaktion der Beteiligten, da Persönlichkeitsmerkmale in Beziehung zu individuellen Interaktionsstilen stünden.
Auch wenn Gleichklang die grundsätzliche Kritik an den Matching-Algorithmen für verfehlt hält, teilt Gleichklang die Annahme, dass die reine Erhebung von Persönlichkeitsmerkmalen unzulänglich ist, da diese nur moderate Zusammenhänge zur Beziehungsentwicklung zeigen. Um positive Interaktionen zwischen den Mitgliedern maximal fördern zu können, konzentriert sich daher Gleichklang anders als die Konkurrenz vorwiegend auf eine Passung der wechselseitigen Wünsche und individuellen Beziehungsmodelle. Erfragt werden hierzu zentrale Lebensstilmerkmale und Grundüberzeugungen, deren Bedeutsamkeit für die Partnersuche von den Mitgliedern selbst eingeschätzt wird. Auf dieser Basis können dann zueinander nicht passende Personen durch den Matching-Algorithmus erkannt und ausgeschlossen werden.
Von der Kritik an der großen Vorschlagsanzahl sieht sich Gleichklang weniger betroffen als die Konkurrenz. Denn anders als die anderen Partnerbörsen, setzt Gleichklang nach Eigenangaben nicht auf möglichst viele Vorschläge sofort, sondern auf die Offerierung einer selektiven Anzahl an Einzelvorschlägen über die Zeit bis zum Erfolg. Hierdurch soll den Gefahren einer oberflächlichen Auswahl wie auch einer ständigen Ablenkung durch neue Vorschläge entgegen gewirkt werden.
Nach Ansicht von Gleichklang sind Partnerbörsen kein Stein der Weisen, aber auch keine Buhmänner oder Abzocke, sondern ein potentiell wirksames Hilfsmittel. Es sei völlig richtig, dass sich virtuelle Kommunikation von der Realität unterscheide und auf der Basis von Profilen allein keine hinreichenden Entscheidungen über eine Partnerschaft gefällt werden können. Die Verantwortung für die Gestaltung der Partnersuche liege aber am Ende vor allem bei den Partnersuchenden selbst, deren Aktivität und Eigeninitiative entscheide über den Erfolg entscheide. Hierzu gehört nach den Empfehlungen von Gleichklang auch der möglichst schnelle Übergang zu einer nicht rein virtuellen Kommunikation im realen Leben, um einem Abdriften in eine Scheinwelt entgegen zu wirken. Zusätzlich rät Gleichklang den Nutzern von Partnerbörsen zur verstärkten Entwicklung der Tugend der Geduld, da Partnersuche nicht wie ein Kleiderkauf mit einer quasi sofortigen Erfolgserwartung verbunden werden könne.