Und trotz des späten, noch sehr kalten Winters, lässt sich der
Vormarsch der Zeckenlegion nicht aufhalten. Mit im Gepäck haben sie
ein ganzes Bündel von Erregern, die schwere Infektionen auf Hund und
Katze, aber auch auf den Menschen, übertragen können. Die wichtigsten
in Deutschland auf Katzen und Hunden festgestellten Zecken sind
Holzbock und Auwaldzecke. Seltener ist die Braune Hundezecke.
Wichtige Krankheiten sind die Borreliose und die Babesiose, aber auch
die Anaplasmose. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass etwa jede
dritte Zecke in Deutschland die Borreliose-Erreger in sich trägt.
Eine Infektion findet in der Regel mit dem Stich und Saugakt statt,
wobei es viele Stunden bis Tage dauern kann, ehe es zu einer
Übertragung von Erregern kommt.
Eine Impfung steht nur für die Borreliose, und die nur für den
Hund, zur Verfügung. Um so wichtiger ist es, unsere Haustiere mittels
entsprechender Produkte vor Zeckenbefall zu schützen und vorhandene
Zecken möglichst schnell abzutöten.
Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass infizierte Zecken Kälte
und Hitze besser zu überleben scheinen als Zecken, die nicht
infiziert sind. In einer Untersuchung aus den USA zeigte sich zum
Beispiel, dass Ixodes-Zecken, die bestimmte Erreger in sich tragen,
bei winterlichen Temperaturen ein Antifrost-Schutzenzym bilden, das
ihre Überlebensrate im Vergleich zu nicht infizierten Zecken erhöht.
In der Schweiz wurde belegt, dass mit dem Borreliose-Erreger
befallene Zecken weniger empfindlich auf Wärme und Trockenheit
reagieren.Das bedeutet, dass sowohl in kalten als auch in warmen,
trockenen Monaten der Anteil riskanter Zecken höher sein kann als es
zu diesen Jahreszeiten zu erwarten wäre. In Regionen, in denen mit
Erregern infizierte Zecken vorkommen, sollte man deshalb Hunde und
Katzen mit freiem Auslauf ganzjährig, also auch in Wintermonaten, mit
einem Zeckenschutz behandeln.
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Bundesverband für Tiergesundheit e.V., Dr. Martin Schneidereit
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