fit und munter - Flut von Heiratsanträgen für Tine Wittler in Mauretanien

fit und munter

Flut von Heiratsanträgen für Tine Wittler in Mauretanien


Eine Reise in den Wüstenstaat Mauretanien hat der
TV-Moderatorin und Autorin Tine Wittler eine Flut von Heiratsanträgen
eingebracht. "Nachdem ich anfing, die Malhafa zu tragen, bekam ich am
laufenden Band Heiratsanträge. Damit signalisieren die mauretanischen
Männer ihr Interesse an einer Frau", sagte die 38-Jährige der ZEIT.
Wittler hatte fünf Wochen in der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott
verbracht, um herauszufinden, warum dort dicke Frauen als besonders
schön gelten. Sie trug in der Zeit das traditionelle Wickelgewand,
die Malhafa.

"In Mauretanien gilt: Du bist eine Frau, also bist du schön. Das
ist unumstößlich", fasste Wittler ihre Erlebnisse zusammen. "Wenn du
einen vermeintlichen Makel hast, dich nicht pflegst oder ein
zerrissenes Gewand an hast, bedeutet das nicht, dass du nicht schön
bist. Die Mauretanier sagen dann: Man kann deine Schönheit nicht so
gut sehen." Die Erfahrungen in Mauretanien hätten ihr "ein neues
Selbstverständnis als Frau gegeben".

Wittler besuchte auch eine der Expertinnen, die Mädchen und Frauen
mit Kamelmilch oder Medikamenten regelrecht mästen, damit sie
möglichst schnell an Gewicht zulegen und mehr Chancen auf dem
Heiratsmarkt haben. Dabei habe sie sich drei Liter Kamelmilch
einflößen lassen, "und ich bin davon krank geworden. Kamelmilch hat
eine andere Eiweißstruktur als Kuhmilch. Mein Immunsystem hat
überreagiert und nach meiner Rückkehr angefangen, meine Gefäße
anzugreifen. Keine schöne Geschichte."

Die Reise habe ihr klarer gemacht, "welche kapitalistischen
Interessen hinter unserem westlichen Schönheitsideal stecken. Du
kannst nur Kohle machen mit Leuten, die unglücklich sind und die
meinen, es gibt was zu kaufen, was dagegen hilft". Ihre Erfahrungen
beschrieb Wittler in dem Buch "Wer schön sein will, muss reisen".



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