Jahrzehntelang konnten Ärzte den schwarzen Hautkrebs im metastasierten (fortgeschrittenen) Stadium nur schwer oder gar nicht behandeln. Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung brachten selten den gewünschten Erfolg. Mit dem Wirkstoff Vemurafenib ist nun eine völlig neue medikamentöse Therapie möglich. Sie steht jenen Melanom-Patienten offen, bei denen ein bestimmtes Gen der Tumorzellen verändert ist. Es handelt sich dabei um die sogenannte BRAF-V600-Mutation. Sie betrifft nach bisherigen Erkenntnissen etwa die Hälfte der Patienten mit malignem Melanom und wird mittels eines Gentestes nachgewiesen. So wissen Ärzte und Patienten, ob eine Therapie mit dem neuen BRAF-Inhibitor Vemurafenib sinnvoll ist. Aus diesem Grund sollte jeder Betroffene getestet werden, bevor eine Medikamentöse Therapie aufgenommen wird.
Professor Dr. Axel Hauschild, Leiter der Dermato-Onkologie an der Universitäts-Hautklinik Kiel, betrachtet den neuen Therapieansatz als markanten Fortschritt: "Wir haben jahrzehntelang auf ein solches Medikament gewartet. Nun haben wir endlich die Möglichkeit, Melanom-Patienten im fortgeschrittenen Stadium wirksam und verträglich zu behandeln." Und der Experte ergänzt: "Jeder zweite Patient trägt die Mutation am BRAF-Gen in seinem Tumor. Dass wir vorher präzise ermitteln können, welche Patienten von der Therapie profitieren werden, ist ein Meilenstein in der Behandlung von Hautkrebs und in der personalisierten Medizin."
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