Gut lachen hatten gleich zwei: Mario Stevens aus
Molbergen ebenso wie Jeroen Dubbeldam aus den Niederlanden. Stevens
hat zum ersten Mal in seiner Laufbahn die mit insgesamt 35.000 Euro
dotierte euroclassics Einzelwertung beim Bremer Pferde-Festival
gewonnen. Dubbeldam sicherte sich erstmals den Sieg im Großen Preis
des Senats der Freien Hansestadt Bremen. Mit einem spannenden Finish
und einer rasanten Runde des Siegers im nagelneuen Kia ging der
prestigeträchtigste Wettbewerb des internationalen Turniers zu Ende.
Dass es so gut laufen könnte, hatte der 29 Jahre alte Mario
Stevens, der mit der Oldenburger Stute Corlanda OLD an den Start
ging, nicht erwartet: "Paul Freimüller hatte einen Fehler im Stechen,
aber ich wußte ja, dass Jeroen noch kommt und wenn man den im
´Nacken` hat, dann ist es alles andere als einfach", begründete der
Springreiter seine Skepsis. Andererseits hat Stevens derzeit einen
"Lauf", gewann mit Corlanda bereits den Großen Preis von Offenburg
und wenig später in Schwerin die Hauptprüfung am Samstag. Mit
Neuerwerbung Quin Air sicherte sich der Niedersachse schon am Freitag
in Bremen einen Sieg.
"Viel Qualität", schätzt der Sieger des Großen Preises und Zweite
in der euroclassics Einzelwertung, Jeroen Dubbeldam, an BMC Utascha
Sfn. Die elf Jahre alte Lux-Tochter wurde bis zu den
Europameisterschaften von Dubbeldams Landsmann Eric van der Vleuten
geritten, der mit der Stute die Nationenpreise von Rom, St. Gallen
und Aachen gewann und zum WM- und EM-Team der Niederlande zählte.
"Schwerer als am Samstag und technischer war der Große Preis",
resümmierte Dubbeldam, "das war anstrengend für die Pferde". Dritter
in der euroclassics Einzelwertung wurde der Schweizer Paul
Freimüller. Nur diese drei Reiter konnten dank fehlerfreier Runden am
Samstag und Sonntag überhaupt das Stechen um den Sieg im euroclassics
Einzelfinale erreichen. Der Große Preis des Senats der Freien
Hansestadt Bremen wurde klassisch als Fehler/ Zeit-Springen
ausgetragen.
Veranstalter Dr. Kaspar Funke durfte sich an vier Turniertagen
über fast 30.000 Zuschauer in der ÖVB-Arena freuen. Der erstmals am
Freitagabend ausgetragene Show-Wettkampf der Reitvereine sorgte für
die erste Bestmarke in der Halle. Am Sonntag entfalteten zudem auch
die Voltigierer in der benachbarten Halle geradezu magnetische
Anziehungskraft.
Grand Prix Special für Blind Date
Eine sichtlich glückliche Brigitte Wittig gewann mit Blind Date
nach dem Grand Prix auch den Grand Prix Special beim Bremer
euroclassics Pferde-Festival. Sehr, sehr zufrieden sei sie mit ihrer
Stute (73,88 Prozent). Wenn es überhaupt etwas gäbe, was
verbesserungsbedürftig sei, dann "meine Einer". "Das liegt aber nicht
an Blind Date sondern an mir - wenn das nicht richtig klappt, bin ich
es," räumte die Dressurreiterin unumwunden ein. Der letzte
Turnierstart des Teams, das auch das Finale des Nürnberger
Burg-Pokals gewann, als Blind Date gerade mal sieben Jahre zählte,
war im November 2011 in Stuttgart. Jetzt stehen wieder mehr Turniere
auf dem Plan und Brigitte Wittig will so weiterarbeiten "wie im
vergangenen Jahr". Nicht das schlechteste Rezept, wenn man die
Grand-Prix Siege und Platzierungen von Wittig und Blind Date
betrachtet. Das nächste Ziel von Brigitte Wittig und Blind Date ist
das internationale Turnier in Dortmund, Standort des mit 75.000 Euro
hochdotierten Finals der Dressurserie Meggle Champions.
Patrik Kittel, EM-Dritter aus Schweden, belegte Platz zwei mit
73,06 Prozent mit dem 14 Jahre alten Don`t forget in Bremen. "It`s
not easy" murmelte der Schwede mit Wohnsitz in Nottuln. Glücklich
schaute auch Christoph Koschel drein. Der
Mannschafts-Silbermedaillengewinner der EM aus Hagen a.T.W.
pilotierte sein Nachwuchspferd Rostropowitsch mit 71,71 Prozent auf
Platz drei. Rostropowitsch gehört seiner Mutter und lieferte schon im
Nachwuchspferde Grand Prix (FN) 2011 ansehnliche Runden. Außerdem
schaute sich Koschel Donnperignon an - bis zum Herbst 2011 sein
Spitzenpferd und nun mit der jungen Dänin Anna Kasprzak in
internationalen Prüfungen am Start. Die junge Dressurreiterin aus der
dänischen Ecco-Schuh-Dynastie wurde Fünfte mit 71,60 Prozent hinter
Pferdewirtschaftsmeisterin Dorothee Schneider (Framersheim) mit
Forward Looking.
Den Prix St. Georges sicherte sich wie schon am Donnerstag in der
S-Dressur Victoria Max-Theurer aus Österreich mit der
Nachwuchshoffnung Della Cavaleria OLD. Oldenburgs einstige
vierbeinige Landeschampionesse und ihre Reiterin erhielten 71,93
Prozent.
07 euroclassics Einzelwertung - internationales Springen mit
Stechen um den Sieg: 1. Mario Stevens (Molbergen) mit Corlanda OLD
0/33,55 Sekunden, 2. Jeroen Dubbeldam 8Niederlande) mit BMC Utascha
Sfn 0/33,81, 3. Paul Freimüller (Schweiz) mit Biness van Overis 4/
37,51, 4. Dan Neilson (Großbritannien) mit Varo M 1/ 65,85, 5.
Carsten-Otto Nagel (Wedel) mit rarität 4/ 60,70, 6. Sören Pedersen
(Dänemark) mit Tailormade Esperanza de Rebel 4/ 63,76
07 Großer Preis des Senats der Freien Hansestadt Bremen -
internationales Springen (Fehler/ Zeit) - zugleich 2. Prüfung
euroclassics Einzelwertung: 1. Jeroen Dubbeldam (Niederlande) mit BMC
Utascha Sfn 0/ 62,43, 2. Mario Stevens (Molbergen) mit Corlanda OLD
0/ 64,27, 3. Dan Neilson (Großbritannien) mit Varo M 0/ 65,85, 4.
Paul Freimüller (Schweiz) mit Biness van Oeveris 0/ 65,93, 5. Michael
Symmangk (Herford) mit Pikeur for Fun 0/ 66,06, 6. Tobias Meyer
(Bonstetten) mit Pour le Poussage 0/ 67,69
22 Sonderehrenpreis gegeben von der Wilkens & Söhne GmbH Int.
Dressurprüfung CDI3* - Grand Prix Special: 1. Brigitte Wittig
(Rahden), Blind Date, 73,88 Prozent; 2. Patrik Kittel (Schweden),
Don't forget, 73,06; 3. Christoph Koschel (Hagen a.T.W.),
Rostropowitsch, 71,71; 4. Dorothee Schneider (Framersheim), Forward
Looking, 71,66; 5. Anna Kasprzak (Dänemark), Donnperignon, 71,60; 6.
Nina Hofmann (Schweden), Leo af Magnushöj, 70,04
25 Nat. Dressurprüfung Kl. S* Prix St. Georges: 1. Victoria
Max-Theurer (Österreich), Della Cavalleria OLD, 71,93; 2. Inga von
Helldorff (Oerel), Windhook, 67,89; 3. Peter Koch (Sittensen), Le
Beau, 67,19; 4. Nadine Husenbeth (Sottrum), Florida, 66,93; 5. Marion
Wiebusch (Hasbergen), So Nice, 65,70; 6. Silvia Kuffner (Prinzhöfte),
His Heini, 64,47
03 Preis der Bremer Wirtschaft CHAMPIONAT VON BREMEN Int.
Gruppen-Springprüfung mit Siegerrunde CSI3* - (1.50 m): 1. Albert
Zoer (Niederlande), Vigo, 0 SP/32.70 sec; 2. Felix Haßmann (Lienen),
St. Lucia, 0/33.11; 3. Gerco Schröder (Niederlande), Eurocommerce
Callahan, 0/33.84; 4. Marc Houtzager (Niederlands), Sterrehof's
Uppity, 0/33.95; 5. Denis Lynch (Irland), Abbervail van het
Dingeshof, 0/34.35; 6. Janne-Friederike Meyer ( Schenefeld), La Coco,
0/36.05
05 Wolfgang Boethe präsentiert Int. Zeitspringprüfung CSI3* -
(1.40 m): 1. Jur Vrieling (Niederlande), VDL Wittinger, 49.46 sec; 2.
Felix Haßmann (Lienen), Horse Gym's Kira, 50.14; 3. Dominique
Hendrickx (Belgien), Wizard, 50.68; 4. Patrick Stühlmeyer
(Osnabrück), Lord Lohengrin, 51.39; 5. Luiz Francisco de Azevedo
(Brasilien), Audacia Santa Cecilia, 52.07; 6. Jens Fredricson
(Schweden), Thelma, 52.28
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