Dorsten, 01.03.2012. Krankenkassen wie Krankenhäuser wünschen sich weniger Bürokratie und eine Vereinfachung des Abrechnungssystems. Die Praxis jedoch zeigt eine "perfekte Kompliziertheit". Ärzte fühlen sich aufgrund der Dokumentationsflut als Schriftsteller, die Ökonomie beherrscht die Medizin.
Aufgrund des Zeitdrucks wird ein Patient durchschnittlich nach 18 Sekunden unterbrochen, wenn er seine Beschwerden schildert. Anstatt die Zeit zum Zuhören zu haben, folgt eine Überdiagnostik und Überbehandlung. Das Dilemma: "Der Arzt sitzt in der Haftungsfalle. Vieles wird zum haftungsrechtlichen Selbstschutz" vom Arzt durchgeführt, selbst wenn potenzieller Schaden und kein Nutzen belegt ist" so Dr. med. Gregor Aleff, Geschäftsführer von HospiSol und Referent des 58. Lehrganges der VKD, Landesgruppe Niedersachsen und Bremen.
"Durch Tests wird ein medizinischer Zustand festgestellt, der zu Lebzeiten nie bemerkt worden wäre. Dieser Zustand führt jedoch aufgrund der Nebenwirkungen der Therapie zur Krankheit" merkt Herr Dr. Aleff kritisch an. Der Aufwand muss zudem akribisch vom medizinischen Personal dokumentiert werden, ansonsten wird die Rechnung von den Krankenkassen resp. auf der Basis einer MDK-Stellungnahme gekürzt. Indikation von Diagnostik und Therapie sowie die Behandlungsdauer sind die häufigsten Streitpunkte. Verhärten sich die Fronten folgt ein über Jahre dauerndes Klageverfahren mit unbekanntem Ausgang. Ein Vergleich vor Gericht endet meistens 50:50.
Die Lösung: Der Dialog.
Das Ergebnis: Unmittelbar kassenwirksam, kostensparend, endgültig, sicher und erfolgreich mit einer Quote von 70% - 90%.